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Essen: Gewalt zwischen syrischen und libanesischen Großfamilien eskaliert


Syrer gegen Libanesen im Ruhrgebiet
Verletzter Syrer nicht mehr in Lebensgefahr

Von t-online, olf

Aktualisiert am 20.06.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0241873618Vergrößern des Bildes
Eine Hauptstraße in Essen-Altendorf (Symbolbild): Hier sollen besonders viele Mitglieder der Großfamilien leben. (Quelle: IMAGO/Gottfried Czepluch)

Im Ruhrgebiet ist es in den letzten Tagen immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen libanesischen und syrischen Großfamilien gekommen. Ein Libanese soll zu brutaler Rache aufgerufen haben.

Seit Tagen haben sich zerstrittene Großfamilien aus Syrien und dem Libanon im Ruhrgebiet bekämpft. Die "Bild"-Zeitung berichtete, der Syrer würde in Lebensgefahr schweben. Allerdings teilte die Staatsanwaltschaft Dortmund, bei der der Fall liegt, auf Nachfrage von t-online mit, dass der Mann bereits seit der OP stabil wäre.

Zusätzlich war in der "Bild"-Zeitung zu lesen, ein vermummter Mann hätte in der Nähe des Essener Rathauses andere Syrer in Deutschland zu Angriffen auf Libanesen aufgerufen. Dabei soll er gerufen haben, er würde Rache nehmen. Die Polizei Essen konnte dieses Ereignis auf Nachfrage nicht bestätigen.

7.000 Libanesen und 18.000 Syrer

Zur Einordnung zog die "Bild"-Zeitung den Islamwissenschaftler Ralph Ghadban zurate, der angab, 7.000 Libanesen würden 18.000 Syrern gegenüber stehen. Die Syrer seien insbesondere seit 2015 nach Deutschland gekommen. Durch die Familienzusammenführungen konnten die Geflüchteten ihre Großfamilien teilweise nach Deutschland holen.

Die libanesischen Familien leben teilweise seit den 1980er Jahren in Deutschland. Der zwischen 1975 und 1990 andauernde Bürgerkrieg veranlasste viele Menschen, den Libanon zu verlassen. Allerdings haben einige dieser ehemals Geflüchteten und ihre Kinder bis heute lediglich eine Duldung in Deutschland und keinen deutschen Pass.

"Stirbt der Syrer, wird es noch brutaler"

Innerhalb des Konflikts zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen schalteten sich auch der Imam der Salahuddin-Moschee ein und lud Vertreter der libanesischen als auch der syrischen Großfamilien ein. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung sei das Ergebnis des Schlichtungsversuch abhängig von dem Gesundheitszustand des verletzten Syrers aus Castrop-Rauxel. Ein Libanese, der an den Verhandlungen in der Moschee teilgenommen haben soll, soll der "Bild"-Zeitung gesagt haben, der Krieg würde noch brutaler weitergehen, sollte der Syrer sterben.

Laut "Bild"-Zeitung seien nach den Ausschreitungen in Castrop-Rauxel, bei denen auch der Syrer verletzt worden war, 150 Personalien festgestellt worden sein. In Essen sollen es sogar 200 gewesen sein.

Verwendete Quellen
  • bild.de: "Ein Unfall, ein Anruf, wieder Clan-Krieg"
  • deutschlandfunk.de: "Kampf um Anerkennung – auch nach Jahrzehnten in Deutschland"
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