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Mehr als drei Viertel der Thüringer rauchen nicht


Erfurt
Mehr als drei Viertel der Thüringer rauchen nicht

Von dpa
30.05.2022Lesedauer: 2 Min.
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Eine Frau steht auf einer Straße und hält eine Zigarette in der Hand. (Quelle: Finn Winkler/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Mehr als drei Viertel der Thüringer sind Nichtraucher. Im vergangenen Jahr hätten im Schnitt 76,5 Prozent der Menschen ab 15 Jahren angegeben, nicht zu rauchen, teilte das Statistische Landesamt am Montag im Vorfeld des Weltnichtrauchertages am 31. Mai mit. Das seien 4,1 Prozentpunkte mehr als noch knapp 30 Jahre zuvor. Drei von zehn Nichtrauchern im vergangenen Jahr hätten früher zum Glimmstängel gegriffen. Zudem rauchten Frauen seltener als Männer. Der Anteil der Nichtraucherinnen habe bei 81,3 Prozent gelegen, der der männlichen Nichtraucher bei 71,5 Prozent.

Mit einem rauchenden Bevölkerungsanteil von 23,5 Prozent habe Thüringen 2021 allerdings deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 18,9 Prozent gelegen. Nach Altersgruppen betrachtet, rauchten in Thüringen die ab 65-Jährigen am seltensten. Von ihnen griff laut der Statistik nur jeder Zehnte zur Zigarette. Der Anteil der Raucher in der Altersgruppe der 25- bis unter 45-Jährigen lag dagegen bei 34,8 Prozent - von ihnen waren weniger als zwei Drittel Nichtraucher.

Männer fangen in Thüringen in einem durchschnittlichen Alter von 17,4 Jahren und Frauen mit 18,3 Jahren an, zu rauchen. Im Vergleich zu 1992 sei damit das Einstiegsalter um 1,3 Jahre gesunken, hieß es.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sagte, besonders Kinder und Jugendliche müssten vor den Risiken des Konsums geschützt werden. Der Griff zur Zigarette sei nicht gesellschaftsfähig, sondern höchst risikobehaftet. Starke Raucher senkten ihre Lebenserwartung um durchschnittlich zehn Jahre. Neben der Gefahr an Lungenkrebs zu erkranken, steigere das Rauchen auch das Risiko für andere Krebsleiden. An den Folgen des Tabakkonsums sterben laut dem Bundesgesundheitsministerium in Deutschland jährlich mehr als 127.000 Menschen.

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse hat laut einer Hochrechnung auf Basis ihrer Versichertenzahl in Thüringen eine Zunahme der Tabaksüchtigen beobachtet. Demnach wurden im ersten Corona-Jahr 2020 etwa 130.000 Menschen im Freistaat wegen Tabakabhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Tabak-Rauschs oder psychischer Probleme aufgrund von Tabak behandelt. Im Vergleich zu 2010 sei das ein Plus von 140,5 Prozent. Im Ländervergleich liege Thüringen damit an der Spitze und weit über dem Bundesdurchschnitt von rund 73 Prozent. Die KKH hat nach eigenen Angaben rund 43.600 Versicherte in Thüringen.

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