Erfurt Verband: Hohe Spritpreise bremsen Autokauflaune nicht
Der Landesverband des Kfz-Gewerbes beobachtet trotz hoher Inflation und gestiegener Spritpreise bislang keinen nennenswerten Rückgang der Nachfrage von Privatkunden nach Neuwagen. "Die Auswirkungen der hohen Inflation sind noch nicht bei den Händlern angekommen", sagte Verbandspräsident Helmut Peter der Deutschen Presse-Agentur. Kunden bestellten weiterhin, auch Verbrenner-Fahrzeuge und auch teure Modelle. Auch die Nachfrage nach SUV-Modellen sei nach wie vor hoch.
Dem Verband gehören rund 800 Autowerkstätten und -händler an. In Erfurt begann am Freitag die 14. Automobilmesse, das nach Angaben der Veranstalter das größte Treffen der Autobranche in Thüringen ist.
Vertreten sind 27 Automarken und mehr als 100 Aussteller, vor allem große regionale Autohändler und Dienstleister, Zulieferer und in diesem Jahr auch Motorradhändler. Ein Thema sind Lademöglichkeiten für Elektroautos und Ausbaupläne beim Stromtankstellen-Netz. Vertreten sind Thüringer Energieversorger, die dazu informieren und beraten.
Wegen anhaltender Probleme in den Lieferketten seit Beginn der Corona-Krise, verschärft durch den Ukraine-Krieg, hatte es zuletzt Produktionseinschränkungen bei den Autoherstellern gegeben. Dies bedeute aber nicht, dass bei den Händlern keine Autos verfügbar seien, sagte Peter. "Wer ein Auto möchte, bekommt innerhalb von sechs Monaten eins, wenn vielleicht auch nicht immer in der gewünschten Farbe oder Motorisierung." Bei Elektroautos lägen die Lieferzeiten allerdings bei etwa einem Jahr.
Nach kürzlich vorgestellten Zahlen des Kraftfahrzeugbundesamtes liegt das Durchschnittsalter der in Thüringen zugelassenen Autos zum Stichtag 1. Januar bei 9,6 Jahren. Das ist der niedrigste Wert in Deutschland.
Die Automobilmesse, zu der am frühen Abend auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erwartet wurde, dauert noch bis Sonntag. Als besucherstärkster Tag gilt traditionell der Samstag. In den Vor-Pandemie-Jahren hatten bis zu 30.000 Menschen die Messe besucht.