Erfurt Bachwochen mit virtueller Version von Schlosskapelle
Mit einem nahezu so prall wie in Vor-Pandemie-Zeiten gefüllten Programm gehen die Thüringer Bachwochen in ihren 30. Jahrgang. Bis zum 1. Mai sind nach Angaben der Organisatoren rund 40 Konzerte, Stadtrundgänge und weitere Veranstaltungen geplant. Virtuell lässt das bedeutendste Barockmusikfestival in Thüringen dabei auch die Schlosskapelle in Weimar als Wirkungsstätte des Komponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) auferstehen. Die Bachwochen sollten am Samstagabend mit einer szenischen Aufführung von Bachs Johannes-Passion im Theater Erfurt eröffnet werden.
Besonderheit des Festivals ist die Verbindung von Barockmusik und Bach-Kompositionen mit zeitgenössischen Werken, die an authentischen Wirkungsstätten des Komponisten in Thüringen aufgeführt werden. Dazu gehören unter anderem Eisenach, Arnstadt, Erfurt und Weimar. In der Weimarer Schlosskapelle hatte Bach als Hoforganist einen Großteil seiner Orgelwerke komponiert. Für die Bachwochen ist eine virtuelle Version entwickelt worden. Mit Spezialbrille und Kopfhörer ausgerüstete Besucher der in einem Überseecontainer untergebrachten Installation können sich so einen optischen und akustischen Eindruck von der nicht mehr existierenden Kapelle verschaffen.
Im vergangenen Jahr hatte es wegen Corona nur eine verkürzte Version der Bachwochen gegeben. Auch in diesem Jahr funkt die Pandemie noch dazwischen. Die für Freitag geplante lange Nacht der Hausmusik, die die Bachwochen normalerweise eröffnet, musste coronabedingt abgesagt werden.