Erfurt Kaum noch Corona-Regeln - CDU will Änderung bei Quarantäne
Die meisten Corona-Regeln in Thüringen sind wie in den meisten anderen Bundesländern aufgehoben. Am Sonntag endete die Maskenpflicht in fast allen öffentlichen Bereichen und auch die Zugangsbeschränkungen unter anderem in der Gastronomie (3G) entfielen. Es gilt laut Gesundheitsministerium damit nur noch der im Bundesinfektionsschutzgesetz vorgesehene Basisschutz. Die Inzidenz war auch am Sonntag mit 1901,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überdurchschnittlich hoch - allerdings wieder mit leicht fallender Tendenz.
Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) empfahl den Bürgerinnen und Bürgern, künftig freiwillig Masken in geschlossenen Räumen zu tragen. Sie nannte als Beispiele Veranstaltungen, Friseurbesuche und das Einkaufen. Masken müssen verpflichtend nur noch in Bussen und Bahnen, in Arztpraxen, Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen getragen werden. Vorgeschrieben sind sie auch in Gemeinschaftseinrichtungen für Obdachlose und Geflüchtete. Eine Testpflicht besteht laut Ministerium nur noch für Besucher und Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeheimen.
Am Sonntag ging die Inzidenz nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) und Gesundheitsministeriums im Vergleich zu Samstag mit einem Wert von 1937,8 zurück. Am Freitag hatte dieser ähnlich hoch wie am Sonntag gelegen. Binnen 24 Stunden kamen in Thüringen 3696 neue Ansteckungen mit Sars-CoV-2 dazu, am Sonntag vor einer Woche waren es dagegen noch 4674. Fünf weitere Menschen starben mit oder an Corona. Der Freistaat liegt damit weiterhin über der bundesweiten Inzidenz. Bei den Werten am Wochenende ist zu berücksichtigen, dass möglicherweise nicht alle Gesundheitsämter Daten lieferten.
Die rot-rot-grüne Koalition war im Landtag mit dem Vorhaben gescheitert, die bisherigen Corona-Maßnahmen über eine Hotspot-Regelung bis zum 8. Mai zu verlängern. "Mit gegenseitiger Rücksichtnahme, eigenverantwortlichem Handeln und besonderem Schutz für Ältere und Kranke können wir das Klima der Angst hinter uns lassen", erklärte CDU-Fraktionschef Mario Voigt. "Niemand darf schräg angeschaut werden, wenn er weiter Maske trägt."
Voigt forderte am Sonntag, nun auch die Quarantäne-Regeln schnell zu lockern. Dadurch könnten Personalausfälle unter anderem im Gesundheitssystem verringert werden. Thüringen sollte den Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts schnell prüfen - er sieht vor, die Dauer generell auf fünf Tage zu verkürzen.