Erfurt Weiterhin ernste Corona-Situation in Thüringen
Die Corona-Situation bleibt in Thüringen ernst. Über das Wochenende wurden nach Zahlen des Gesundheitsministeriums mindestens rund 11 300 Neuinfektionen gemeldet. Der Sieben-Tage-Wert je 100 000 Einwohner, die sogenannte Inzidenz, lag am Sonntag bei gut 2138 und damit wieder etwas über dem Wert vom Samstag (rund 2136). Nach den übermittelten Zahlen sind laut Berliner Robert Koch-Institut sind aktuell insgesamt rund 120.000 Menschen in Thüringen mit dem Coronavirus infiziert.
Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Infizierten deutlich höher ist - die Gesundheitsämter kommen seit Wochen nicht mit dem Erfassen hinterher. Arztpraxen sind überfüllt, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kommt es zu Ausfällen, weil Personal in Quarantäne sitzt oder infiziert ist.
Am Wochenende wurden zwölf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet. Die wöchentliche Zahl der infizierten Krankenhauspatienten je 100.000 Einwohner (Hospitalisierungsinzidenz) lag am Sonntag bei 14,2. Landesweit waren 11,6 Prozent der verfügbaren Intensivbetten von Kliniken mit Covid-19-Patienten belegt. Weitaus mehr waren es auf dem Höhepunkt der Winterwelle, als die Delta-Variante des Coronavirus grassierte.
Am Donnerstag berät der Landtag in einer Sondersitzung über die Verlängerung der bestehenden Corona-Maßnahmen über den 2. April hinaus. Die rot-rot-grüne Koalition will das Vorliegen einer konkreten Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage in Thüringen feststellen lassen, um statt eines Basisschutzes mit stark eingeschränkter Maskenpflicht weitergehende Schutzvorkehrungen zu ermöglichen. Eine Mehrheit scheint allerdings sehr ungewiss. Die CDU-Fraktion ist bisher dagegen. Der Regierungskoalition fehlen vier Stimmen an der Mehrheit im Parlament.