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Spritzen nur in Praxen? Gespräche über Impfstellen laufen


Erfurt
Spritzen nur in Praxen? Gespräche über Impfstellen laufen

Von dpa
26.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Corona-ImpfungVergrößern des Bildes
Eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums impft einen Mann gegen Corona. (Quelle: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

In Thüringen könnten die zentralen Corona-Impfstellen nach den Vorstellungen der Kassenärztlichen Vereinigung bald nicht mehr nötig sein. Ziel sei, die regionalen Anlaufstellen ab dem zweiten Quartal schrittweise zu schließen und die Impfungen allein in die Arztpraxen zu legen, heißt es im aktuellen Vorstandsbericht der KV-Vorsitzenden Annette Rommel an die Vertreterversammlung, der auf der Internetseite der KV veröffentlicht wurde. Voraussetzung sei, dass sich ausreichend Praxen beteiligten.

Bei einer zentralen Vergabe von Impfterminen - dann für die Praxen - über das Internetportal www.impfen-thueringen.de soll es Rommel zufolge bleiben. Über die Zukunft der zuletzt wenig ausgelasteten Impfstellen laufen derzeit Absprachen zwischen KV und Gesundheitsministerium.

Für einige Einrichtungen liefen demnächst Mietverträge aus, sagte eine Ministeriumssprecherin. Zudem sei nicht klar, wie es längerfristig mit der Co-Finanzierung der Impfstellen durch den Bund weitergehe. Er trage bislang die Hälfte der Kosten. Der Betrieb der Einrichtungen ist mit einem hohen Millionenaufwand verbunden. Die Wirtschaftlichkeit ist der Sprecherin zufolge ein Aspekt bei der Frage nach deren Zukunft.

Andererseits sei eine gewisse zentrale Grundstruktur für die Weiterführung der Impfkampagne sinnvoll - auch mit Blick darauf, dass die zweiten Boosterimpfungen möglicherweise in einem größeren Umfang nötig sein könnten. "Aus unserer Sicht wäre es schon notwendig, über das erste Halbjahr hinaus ein Netz an Impfstellen und mobilen Teams beizubehalten", sagte die Sprecherin. "Es gibt aber noch kein abschließendes Ergebnis."

Die KV managt die seit gut einem Jahr bestehenden Impfstellen. Rund 2,25 Millionen Spritzen wurden nach KV-Angaben seitdem dort verabreicht, sagte eine Ministeriumssprecherin. Auf die Praxen niedergelassener Ärzte entfielen knapp 1,6 Millionen Impfungen.

Über das zentrale Terminvergabeportal des Landes können seit Anfang Februar auch Impfungen in Praxen gebucht werden. Etwa 100 Praxen nutzen dies, 1200 Praxistermine wurden bislang auf diesem Weg vereinbart. Rund 6000 seien aktuell verfügbar. Zur Einordnung: In Thüringen gibt es allein rund 1500 Hausarztpraxen. Insgesamt sind in Impfstellen und Praxen derzeit rund 100.000 Termine frei, hieß es.

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