Erfurt Holzpreise gestiegen: Trotzdem Millionenverlust
Erfurt (dpa/th) – Die Landesforstanstalt erwartet für das Jahr 2021 erneut einen Millionenverlust. Er dürfte aber geringer sein als die ursprünglich prognostizierten 15 Millionen Euro, wie der Sprecher von Thüringenforst, Horst Sproßmann, auf Anfrage sagte. Nach seinen Angaben lagen die Einnahmen aus dem Holzverkauf bei anhaltend hohen Holzpreisen über den ursprünglichen Erwartungen. "Das hat uns selbst überrascht", sagte Sproßmann. Die Höhe des Defizits im abgelaufenen Jahr lasse sich gegenwärtig allerdings noch nicht genauer beziffern. Die Landesforstanstalt, die dem Freistaat gehört, erzielt einen großen Teil ihres Umsatzes mit dem Verkauf von Holz.
Nach Angaben von Sproßmann liegt der Preis für Fichtenholz eines bestimmten Leitsegments inzwischen wieder bei etwa 100 Euro pro Festmeter Holz. Der Preis habe damit wieder ungefähr das Niveau von vor 2018 erreicht. In den Jahren danach war es infolge von Dürre- und Borkenkäferschäden zu einem Überangebot von geschlagenem Holz auf dem Markt gekommen, was die Preise drückte.
Bereits 2020 hatte Thüringenforst einen Verlust von 30,4 Millionen Euro gemacht, wie aus dem kürzlich veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Als einen Hauptgrund dafür nennt der Bericht die hohen Ausgaben für Arbeiten auf Flächen, denen Trockenheit und Schädlinge stark zu schaffen gemacht hätten. In dem Bericht war auch der Ausblick auf ein 15-Millionen-Euro-Defizit für 2021 beschrieben.
Nach Angaben des Thüringer Infrastrukturministeriums bleibt die Liquidität des Unternehmens gesichert. Thüringenforst sei in das Liquiditätssicherungssystem des Freistaats eingebunden, sagte eine Ministeriumssprecherin. Dieses funktioniere für den Forst ähnlich wie ein Girokonto bei der Staatskasse, das dieser nun überzogen habe. Die fehlende Summe müsse der Forst entsprechend zurückzahlen. Ein weiterer Zuschuss aus dem Landeshaushalt sei nicht geplant.