Erfurt Omikron-Welle Krankenhäusern jetzt deutlicher spürbar
In Thüringens Kliniken ist die Omikron-Welle nach Einschätzung der Landeskrankenhausgesellschaft mit Verzögerung angekommen. Dafür sei sie jetzt deutlich spürbar, sagte die Vorsitzende der Gesellschaft, Gundula Werner, am Dienstag.
Die meisten Omikron-Patienten würden auf den Normalstationen behandelt, nur sehr wenige intensivmedizinisch. "Mit der Delta-Welle ist das nicht vergleichbar." Die Krankenhäuser seien derzeit in der Lage, die Belastung zu bewältigen. Allerdings seien Prognosen über die weitere Entwicklung schwierig, da die Zahl der Corona-Infektionen in Thüringen anders als in anderen Bundesländern kontinuierlich steige.
Die Hospitalisierungsinzidenz, die die Zahl der wöchentlichen Klinikfälle im Zusammenhang mit Corona je 100.000 Einwohner angibt, lag am Dienstag in Thüringen im Durchschnitt bei 10. Unter den Kommunen schwankt sie erheblich. So wurde etwa für Suhl ein Wert von 38,5 angegeben, im Eichsfeldkreis lag er bei rund 25, im Kreis Hildburghausen bei annähernd 24. Zweistellig - zwischen 10 und gut 15 - war der Wert in acht weiteren Kommunen. Das Weimarer Land hingegen wies eine Hospitalisierungsinzidenz von nur 1,2 auf.
Die Belastung der Krankenhäuser ist neben der Entwicklung der Infektionszahlen ein Indikator für die Einstufung von Kommunen als Hotspotregionen mit schärferen Corona-Regeln, aktuell gilt das für den Eichsfeldkreis.
Trotz der Omikron-Welle können die Thüringer Kliniken Werner zufolge aktuell alle Patienten behandeln, "die jetzt behandelt werden müssen". Knackpunkt sei die Personalsituation. Auch medizinisches Personal könne sich infizieren und falle dann aus oder müsse zu Hause bleiben, um infizierte Kinder zu betreuen.
Werner ist auch Vizepräsidentin der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Die Gesellschaft sieht den Scheitelpunkt der Omikron-Welle deutschlandweit noch nicht erreicht, wie deren stellvertretender Vorstandsvorsitzender Andreas Wagener der "Rheinischen Post" (Dienstag) sagte.