Erfurt Eichsfeld nun Hotspot-Region: Shoppen ohne 3G möglich
Während seit dem Wochenende landesweit wieder ohne 3G-Beschränkungen geshoppt werden kann, müssen sich die Menschen im Eichsfeld ab Montag teils auf strengere Corona-Maßnahmen einstellen. Der Landkreis gilt seit Samstag wegen der regional hohen Fall- und Hospitalisierungszahlen als "Hotspot-Region 3+" laut Thüringer Frühwarnsystem. Damit gilt dort ab Montag unter anderem wieder 2G in Gaststätten, eine Sperrstunde ab 24.00 Uhr sowie eine Reduzierung der Personenzahl bei Veranstaltungen.
Die Einstufung erfolgte, weil die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis mehr als drei Tage über der kritischen Schwelle von 1500 lag - am Sonntag kletterte der Wert auf 1664,9. Die Hospitalisierungsinzidenz in der Region lag ebenfalls mehr als drei Tage in Folge über dem Grenzwert von 12,0 und erreichte 13,1. Andere Regionen überschritten am Sonntag ebenfalls einen der Grenzwerte, unterschritten aber den anderen. Damit gelten dort zunächst keine strengeren Regeln.
Landesweit - auch im Eichsfeld - weggefallen sind hingegen seit Freitag die 3G-Zugangsbeschränkungen im Einzelhandel. Seither kann wieder überall im Freistaat ohne Test, Impf- oder Genesenennachweis geshoppt werden. Nach Einschätzung mehrerer Einkaufszentren führte das jedoch zunächst nicht zu einem Kundenansturm. "Viele Leute wussten das noch gar nicht. Es wird Tage und Wochen dauern, dass sich der Effekt auch einstellt", sagte etwa der Centermanager der Goethe Galerie in Jena, Michael Holz. Ähnliches berichteten der Thüringen Park in Erfurt, die Gera Arcaden oder das Einkaufszentrum Moses in Gotha.
In der kommenden Woche sollen in Thüringen weitere Lockerungen erfolgen. Mit dem Auslaufen der sogenannten epidemischen Lage im Freistaat sollen ab Freitag etwa Diskotheken oder Freizeitparks wieder öffnen können. Das pauschale Verbot von Volks-, Dorf-, Stadt-, Schützen- oder Weinfesten sowie Frühlingsmärkten und Festivals entfällt. Auch Demonstrationen müssen künftig nicht mehr ortsfest sein. Zum 1. März soll dann eine neue Verordnung mit weiteren Erleichterungen kommen.
Auch wegen der derzeitigen Lockerungen verzeichnete die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) ein eher geringes Interesse an der Möglichkeit, sich eine zweite Auffrischungsimpfung gegen Corona zu holen. Seitdem die Terminbuchung am 8. Februar freigeschaltet wurde, habe es erst rund 3800 Buchungen gegeben. "Die Resonanz ist noch etwas zurückhaltend", sagte eine Sprecherin. Rund 2500 Menschen hätten bislang einen zweiten Booster bekommen.
Den Angaben zufolge können sich in Thüringen alle, die älter als 18 Jahre alt sind und deren erster Booster mindestens drei Monate zurück liegt, eine zweite Auffrischungsimpfung holen. Von der Stiko empfohlen ist sie unter anderem für über 70-Jährige, Bewohner und Betreuer in Pflegeeinrichtungen, für Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen sowie für Menschen ab fünf Jahren, deren Immunsystem beeinträchtigt ist.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Thüringen steigt indes seit Tagen weiter und lag am Sonntag bei 1089,8. Es wurden 3188 Neuinfektionen und 15 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert. Der landesweite Anteil an Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen lag am Sonntag laut Gesundheitsministerium bei 7,0 Prozent. Erst ab 12,0 Prozent spielt dieser Wert eine Rolle, wenn es um strengere Eindämmungsmaßnahmen geht.