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Steigende Infektionszahlen und Rufe nach Lockerungen


Erfurt
Steigende Infektionszahlen und Rufe nach Lockerungen

Von dpa
15.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Tupfer für einen Abstrich für einen Corona-TestVergrößern des Bildes
Ein medizinischer Mitarbeiter hält einen Tupfer für einen Abstrich für einen Corona-Test in der Hand. (Quelle: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild/dpa-bilder)

Trotz weiter steigender Corona-Infektionszahlen sind in Thüringen Rufe nach Lockerungen der Schutzmaßnahmen laut geworden. Die drei Industrie- und Handelskammern im Freistaat erwarten von den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch eine klare Öffnungsstrategie, wie sie am Dienstag mitteilten. Auch aus den Reihen von CDU, FDP und AfD kamen unterschiedliche Vorschläge zu baldigen Lockerungen. Indes kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz in Thüringen am Dienstag auf 997,6. Die Zahl der Klinikeinweisungen sank hingegen. Auch wurde zuletzt im Freistaat deutlich weniger geimpft.

Aus Sicht der CDU-Fraktion im Landtag braucht es absehbar noch drei grundlegende Maßnahmen: Abstand halten, in Innenräumen Maske tragen und die 3G-Regel dort anwenden, wo keine Masken getragen und Abstände eingehalten werden können. Das geht aus einem Positionspapier hervor, das der dpa vorliegt. "Wir müssen jetzt die Rückkehr zur Normalität vorbereiten", sagte Fraktionschef Mario Voigt. Bis Mitte März müssten alle weitreichenden Einschränkungen zurückgenommen werden.

Die FDP-Gruppe forderte die Landesregierung auf, Einschränkungen unabhängig von den Beschlüssen bei den Bund-Länder-Beratungen zurückzunehmen. "Diese Vereinbarung ist nicht rechtsverbindlich, sie hat lediglich orientierenden Charakter", hieß es. Sprecher Thomas Kemmerich forderte die sofortige Aufhebung der Maskenpflicht im Unterricht sowie die Rücknahme der 3G-Beschränkungen in Gastronomie und Einzelhandel. Dort können bislang nur Geimpfte, Genesene oder Getestete rein. Die AfD-Fraktion im Landtag forderte eine sofortige Aufhebung aller Einschränkungen.

Die SPD-Gesundheitspolitikerin Cornelia Klisch sagte, es müssten weiter diejenigen geschützt werden, die sich nicht selbst ausreichend vor einer Ansteckung oder schwerer Erkrankung schützen können. Schrittweise Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen seien zwar an der Zeit und richtig. "Dennoch muss dies mit Bedacht und transparent nachvollziehbar passieren."

Am Mittwoch wollen Bund und Länder über die Corona-Lage und weitere Öffnungsperspektiven beraten. Vorab war ein Vorschlag bekannt geworden, laut dem weitgehende Lockerungen der Corona-Maßnahmen bis zum 20. März vorgesehen sind. Nur Basismaßnahmen wie das Maske-Tragen sollen dann weiter gelten. Bei dem Vorschlag handelt es sich nach dpa-Informationen lediglich um eine Diskussionsgrundlage für die Gespräche. In mehreren Schritten bis dahin sieht der Vorschlag unter anderem den Wegfall der 2G-Regel im Einzelhandel und bundesweit 3G statt 2G in der Gastronomie vor. In Thüringen gilt in beiden Bereichen bereits 3G.

Die drei Industrie- und Handelskammern in Thüringen erwarten von den Beratungen am Mittwoch eine klare Öffnungsperspektive. Es müsse zeitnah über die Aufhebung aller Einschränkungen in der Gastronomie und eine Perspektive für die Veranstaltungswirtschaft gesprochen werden. Auch ein Vorziehen der Öffnungsmaßnahmen vor dem 20. März sei angezeigt, hieß es in einer Mitteilung. Die 3G-Regel am Arbeitsplatz müsse aufgehoben werden, genauso wie die Verpflichtung für die Arbeitgeber, Tests anzubieten.

Entgegen den sinkenden deutschlandweiten Zahlen stieg die Thüringer Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt immer weiter an. Am Dienstag lag die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen je 100.000 Einwohner bei 997,6 nach 983,4 am Vortag. Bundesweit sank der Wert erneut und liegt nun bei 1437,5.

Trotz steigender Fallzahlen ging die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz im Freistaat weiter zurück. Der Wert lag am Dienstag bei 8,4. Am Montag hatte er bei 8,8 gelegen, am Sonntag bei 9,3. Die Hospitalisierungsinzidenz gibt die wöchentliche Zahl der Klinikeinweisungen im Zusammenhang mit Corona je 100.000 Einwohner an. Auch die Zahl der Covid-Intensivpatienten im Land stagniert seit Tagen bei einem Wert von knapp über 50. Im Dezember hatte sie zeitweise bei über 220 gelegen.

Die Zahl der Corona-Impfungen in Thüringen ist in den vergangenen beiden Monaten stark eingebrochen. Vergangene Woche seien 36.400 Menschen im Freistaat geimpft worden, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT). Mitte Dezember habe die Zahl bei 155.000 und damit mehr als viermal so hoch gelegen. Das sei auch darauf zurückzuführen, dass im November und Dezember etliche ohnehin impfwillige Menschen ihre Booster-Impfung bekommen hätten.

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