Erfurt Mit Fotofallen Luchsen im Thüringer Wald auf der Spur
Mit Hilfe von 30 Wildtierkameras suchen die Umwelt- und Naturschutzorganisationen BUND und WWF nach Luchsen im Thüringer Wald. Die Kameras seien an Wegen und Forststraßen auf Kniehöhe angebracht und würden alle vier bis sechs Wochen kontrolliert, teilten beide Organisationen am Mittwoch mit. Die Naturschützer haben demnach in den vergangenen Monaten zahlreiche Hinweise früherer Luchssichtungen von Förstern, Jägern und Waldbesitzern erhalten.
"Solche Hinweise helfen uns, geeignete Standorte für unsere Fotofallen zu finden", sagte Markus Port, Projektkoordinator des BUND Thüringen. Die Aufnahmen sollen nicht nur der Bestandsaufnahme der Tiere im Thüringer Wald dienen, sondern auch Rückschlüsse auf das Wanderverhalten der seltenen und streng geschützten Großkatzen mit den Pinselohren geben. Erst kürzlich wurde zwischen Ilmenau und Neustadt (Rennsteig) ein Luchs fotografiert, der zuvor schon in Hessen und Niedersachsen aufgetaucht war. Luchse können anhand ihrer Fellmuster individuell voneinander unterschieden werden.
Seit der Wiederansiedlung von Luchsen im Nationalpark Harz (Niedersachsen) streifen die streng geschützten Raubkatzen gelegentlich auch durch Thüringen. In den Landkreisen Nordhausen und Eichsfeld sind die Tiere seit einigen Jahren wieder dauerhaft heimisch. Das Projekt von BUND Thüringen und WWF Deutschland soll jetzt klären, ob sich einzelne Tiere auch den Thüringer Wald bereits dauerhaft erschlossen haben.