Erfurt Beratungsstellen hoffen auf bessere Finanzierung
Die Beratungsstellen in Thüringen hoffen angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Krise auf mehr Unterstützung. In vielen Bereichen sei die Nachfrage bereits gestiegen, in den kommenden Monaten und Jahren sei mit einem zunehmenden Hilfsbedarf in allen Bevölkerungsschichten zu rechnen, sagten Sprecher mehrerer Stellen im Rahmen einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Ein Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung sei daher ebenso nötig wie ein Ausbau der Beratungsstellen, erklärte Birgit Schwab-Nitsche von der Diakonie Mitteldeutschland.
Deutlich zeigt sich die Entwicklung etwa bei der Telefonseelsorge Ostthüringen: Dort sei die Zahl der Anrufe im vergangenen Jahr von etwa 4000 auf 6000 gestiegen, erklärt Claudia Nix von der Diako Thüringen. Für 2021 würden ähnlich hohe Zahlen erwartet. Darum sind die telefonischen Berater auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern: "Gerne kann sich jeder, der anderen Menschen ein offenes Ohr schenken möchte, bei uns melden."
Besonders während der Lockdowns hätten sich das verstärkte digitale Angebot und persönliche Beratungsspaziergänge als neue Instrumente bewährt, so die einhellige Meinung. Besonders Gruppenangebote seien aber von den Einschränkungen bis heute stark betroffen. Neben Vereinsamung sorge speziell in Familien auch Überforderung für Probleme. Grundsätzlich hätten sich Ängste und Sorgen verstärkt, sagt Schwab-Nitsche. Generell stünden aber alle Beratungsstellen nach wie vor als Ansprechpartner zur Verfügung und für jeden Hilfesuchenden offen.