Erfurt Lage auf Intensivstationen vor Weihnachten angespannt
Auf den Thüringer Intensivstationen bleibt die Lage vor den Weihnachtstagen angespannt. Die Zahl der Corona-Intensivpatienten pendelt laut Divi-Register seit Anfang Dezember zwischen 200 und 220 und damit auf dem Niveau der dritten Welle im Frühjahr. Am Donnerstagvormittag lag die Zahl bei 216. Damit war über ein Drittel der betreibbaren Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Landesweit waren laut Register im Schnitt noch zwei Intensivbetten pro Klinikstandort frei.
Die Situation führe dazu, dass etwa für Menschen mit Notfällen nur eine eingeschränkte Behandlung möglich sei und planbare Operationen nicht mehr stattfinden könnten, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). "Überall dort, wo Betten fehlen, führt das dazu, dass dann Patienten von einem Krankenhaus zum nächsten gefahren werden müssen, damit die auch versorgt werden können. Das passiert in Thüringen auch." Es gebe auch Intensivstationen, die sich abmelden von der Notfallversorgung etwa von Patienten mit Herzinfarkt oder Unfallopfern.
Nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums mussten bislang 23 Intensivpatienten aus Thüringen über das sogenannte Kleeblattverfahren in andere Bundesländer verlegt werden. Davon kamen 14 nach Niedersachsen, acht nach Schleswig-Holstein und ein Mensch nach Bremen. Thüringen ist trotz zuletzt gesunkener Inzidenz weiter das Bundesland mit dem stärksten gemeldeten Infektionsgeschehen.