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Weltraum, Corona, 6G: Woran in Thüringen geforscht wurde


Erfurt
Weltraum, Corona, 6G: Woran in Thüringen geforscht wurde

Von dpa
22.12.2021Lesedauer: 3 Min.

In Thüringen sind 2021 etliche Forschungsprojekte und gar ganze neue Institute entstanden. Einige sorgten bereits für Ergebnisse und Diskussionen, andere sind noch in der Aufbauphase. Und für eine Entwicklung geht es gar hoch hinaus. Eine Auswahl:

Corona und andere Infektionskrankheiten

Um Coronaviren auf die Spur zu kommen, wird in Thüringen derzeit an einem Abwassermonitoring geforscht. Die Idee: Mittels Proben aus kommunalen Kläranlagen und im Kanalnetz sollen Corona-Ausbrüche frühzeitig erkannt und lokal eingegrenzt werden. Beteiligt sind daran die Bauhaus-Universität in Weimar und das Messtechnikunternehmen Analytic Jena. Im Oktober wurden erste Kläranlagen ausgewählt, aus denen über einen Zeitraum von acht Monaten Proben ausgewertet werden.

Unter anderem mit Lasern und anderen optischen Technologien will das neue Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung in Jena gegen Infektionskrankheiten vorgehen. Mitte Dezember trafen sich rund 100 Forscherinnen und Forscher zu einem virtuellen Auftaktmeeting, um die technische Ausstattung zu besprechen. Der Baubeginn ist für 2024 angepeilt. Bis 2027 soll das Zentrum fertig sein, insgesamt gibt es dafür 124 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium.

Physik und Raumfahrt

Aus Jena ins Weltall: Nachdem Astronomen und Weltraum-Ingenieure auf der ganzen Welt jahrzehntelang darauf hingefiebert hatten, soll am 24. Dezember das "James Webb Space Telescope" (JWST) nach zahlreichen Verschiebungen nun wirklich ins All starten. An Bord sind dann auch hochpräzise Spiegel aus Jena, die dort am Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) gefertigt wurden. Sie sind in einem Messinstrument verbaut, das den Angaben nach sogar eine Kerze auf einem Jupitermond in einem Abstand von rund einer Milliarde Kilometer von der Erde sehen könnte.

Am Fraunhofer IOF und zehn weiteren Thüringer Forschungseinrichtungen wird derzeit auch intensiv in der Welt der kleinsten unteilbaren Einheiten geforscht: Den Quanten. Dies könnte etwa dabei helfen, Bankgeschäfte, Patientendaten oder wichtige Kommunikation sicher mittels Quantenkommunikation zu übertragen. Der 2021 neu gegründete "Quantum Hub" soll hier Vernetzung schaffen. Insgesamt fließen bis Ende 2024 fast 100 Millionen Euro aus Landes- und Bundesmitteln in die thüringische Quantenforschung.

Technologie

Die Forschung am kommenden Mobilfunkstandard 6G findet auch in Thüringen statt. An der Technischen Universität (TU) in Ilmenau wird derzeit etwa zu einer möglichen Strahlenbelastung geforscht. Die Entwicklung einer keramischen Natrium-Batterie als umweltschonendem stationären Energiespeicher soll in Hermsdorf vorangetrieben werden. Dort eröffnete Ende September ein neues Forschungszentrum des Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme.

Auch das Thema Autonomes Fahren bewegte die Thüringer Forschungslandschaft. In Gera fuhr im Spätsommer der autonome Kleinbus "Emma" durch die Innenstadt und beförderte rund 1700 Fahrgäste. Auch in Ilmenau wurde ein ähnliches Projekt vorbereitet, das durch die Technische Universität vor Ort begleitet werden sollte.

Und auch die jungen Forscher beschäftigt das Thema: Drei 18-Jährige des Ulf-Merbold-Gymnasiums Greiz erhielten einen dritten Preis beim diesjährigen Bundeswettbewerb "Jugend forscht" für die Entwicklung eines Fahrzeugmodells für das autonome Fahren. Sie hatten die Karosserie mit einem 3D-Drucker hergestellt und sie mit Elektromotor, Akku, Bordcomputer, Kamera und Ultraschallsensoren bestückt.

Gesellschaft

Gibt es einen Zusammenhang zwischen AfD-Wahlergebnissen und regional steigenden Corona-Zahlen? Mit dieser Frage beschäftigten sich Wissenschaftler der Teilinstitute Jena und Bielefeld des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt und des Helmholtz Zentrums München. Ihr statistisch errechnetes Ergebnis lag Ende November vor und lautete: Ja. Faktoren wie etwa die Grenznähe einer Region, die Anzahl der Schulen oder Homeoffice-Quoten konnten demnach als alternative Erklärungen für den Anstieg der Inzidenzen ausgeschlossen werden. Ausgangspunkt für die Forschungsarbeit war die Annahme, dass es in Regionen mit hohem Zuspruch zu Parteien der radikalen Rechten eine höhere Skepsis gegenüber demokratischen Institutionen und eine geringere Akzeptanz der Corona-Schutzmaßnahmen gibt und dass deswegen die Zahlen steigen.

Geschichte

Die bisher älteste bekannte Bestattung eines Menschen in Afrika haben Forscher im Höhlensystem Panga ya Saidi im Südosten Kenias nachgewiesen - beteiligt waren dabei auch Forscher aus Jena. Das Kinderskelett in dem Grab sei ungefähr 78.000 Jahre alt, berichtete das beteiligte Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte im Mai. Vor allem aus der Lage der Knochen wurde auf eine gezielte Bestattung des etwa zweieinhalb- bis dreijährigen Kindes geschlossen, das von den Wissenschaftlern "Mtoto" (Suaheli für Kind) genannt wurde.

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