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Landkreis in Ostthüringen: Corona-Situation unbeherrschbar


Erfurt
Landkreis in Ostthüringen: Corona-Situation unbeherrschbar

Von dpa
29.11.2021Lesedauer: 2 Min.
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Eine Krankenschwester steckt ein Abstrichstäbchen in die Flüssigkeit eines Corona-Schnelltests. (Quelle: Jens Kalaene/dpa-Zentralbidl/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

Der Amtsarzt des Ostthüringer Saale-Orla-Kreises hat die Menschen in der Region dazu aufgerufen, ihre Kontakte zu reduzieren. "Je weniger Menschen Sie persönlich treffen, desto besser", erklärte Amtsarzt Torsten Bossert am Montag laut einer Mitteilung des Kreises. Darin heißt es, die Corona-Situation im Saale-Orla-Kreis sei nicht mehr beherrschbar. "Ich sehe ganz schwere Zeiten auf uns zukommen", wird Landrat Thomas Fügmann (CDU) zitiert. Die vierte Welle der Pandemie sei längst zu einem Tsunami geworden.

Der Saale-Orla-Kreis hatte mit Stand vom Montag eine der höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen bundesweit: 1451,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Im Nachbarbundesland Sachsen gibt es inzwischen mehrere Landkreise, die eine Inzidenz von mehr als 2000 haben.

Fügmann rechnete vor, dass sich rund 20 Prozent aller bislang bestätigten Coronavirus-Infektionen in seinem Landkreis allein in den vergangenen zwei Wochen ereigneten.

Amtsarzt Bossert wies darauf hin, dass sich derzeit besonders stark unter den Schülern des Kreises ausbreitet. In Pösneck schickte ein Gymnasium alle Schülerinnen und Schüler in den Distanzunterricht, nachdem es zu Infektionsausbrüchen nahezu in allen Klassen der Schule gekommen war. "Bis einschließlich 13. Dezember wird an es am Pößnecker Gymnasium keinen Präsenzunterricht mehr geben", heißt es in der Mitteilung des Kreises.

Der Bürgermeister der Stadt Jena, Christian Gerlitz, forderte am Montag angesichts der Infektionslage die Ausrufung des Katastrophenfalls in Thüringen. Alle Veranstaltungen, egal ob betrieblich, privat oder kulturell müssten abgesagt werden. "Die heute neu Infizierten können schon klar absehbar in drei Wochen keine vollständige medizinische Versorgung mehr erwarten, selbst wenn die Infektionen nun rasch zurückgehen würden." Das Bundesland rase ungebremst auf den Abgrund zu, warnte er.

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