Erfurt Heesen: Entlastung der Familien durch Kinderimpfungen
Thüringens Bildungsstaatssekretärin Julia Heesen rechnet mit einer Entlastung von Familien durch die Zulassung eines Impfstoffes für jüngere Kinder. "Ich denke, es würde die Familien vor allem dahingehend entlasten, dass sie wissen, das Kind geht stabil in die Einrichtung und wird nicht von Quarantäne betroffen sein", sagte Heesen der Deutschen Presse-Agentur. Auch sei denkbar, dass es den Alltag von Familien einfacher mache - etwa überall dort, wo derzeit 2G-Regeln bestehen.
Noch nicht eingeschulte Kinder werden nach den Thüringer Regeln geimpften und genesenen Menschen gleich gestellt. Für alle anderen reicht bis zum 18. Lebensjahr auch ein Antigen-Schnelltest oder ein Nachweis, dass sie regelmäßig an den Schulen getestet werden.
Laut Heesen gebe es aber immer wieder Unsicherheiten von manchen Betreibern im Umgang mit diesen Ausnahmeregelungen. Nach einer Impfung würden für die Familien solche Diskussionen wegfallen. Außerdem erhöhe es die Sicherheit, wenn "am Abendbrottisch alle geimpft sind".
Die europäische Arzneimittelagentur EMA hatte am Donnerstag den Impfstoff der Hersteller Biontech/Pfizer für diese Altersgruppe EU-weit zugelassen. Die Ständige Impfkommission will ihre Empfehlung bis Jahresende abgeben.
Heesen bezweifelte aber, dass die Möglichkeit der Impfungen für jüngere Kinder eine wesentliche Entlastung für die Schulen mit sich bringt. "Das könnte ja nur dann die Schulen stark entlasten, wenn wir eine hohe Impfquote auch bei den Kindern erreichen würden. Das würde ich mir sehr wünschen."
Sie gehe aber nicht davon aus, dass man an den Schulen eine 100-prozentige Impfquote erreichen werde. Daher würden dort immer Geimpfte und Ungeimpfte zusammenkommen. Dafür brauche es Regeln.