Erfurt Händler befürchten Verödung der Innenstädte
Boomender Onlinehandel und oft hohe Gewerbemieten - viele Händler in Thüringen befürchten eine weitere Verödung der Innenstädte. Nach einer am Dienstag vorgestellten Umfrage, die die Commerzbank in Auftrag gegeben hat, erwarten 81 Prozent der Händler in Thüringen in den kommenden fünf Jahren weitere Geschäftsschließungen und Abwanderung von Kunden in Einkaufszentren an den Stadträndern. Jeder zweite Händler wünschte sich in den Zentren mehr Radwege und Grünflächen sowie eine Verbesserung des Parkplatzangebots inklusive Elektroladestationen.
Für die Studie wurden nach Angaben der Bank bundesweit 3500 Einzelhandelsunternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragt - darunter eine repräsentative Stichprobe in Thüringen.
Knapp 30 Prozent der Einzelhändler berichteten, dass ihre Kunden verstärkt online einkauften. Gleichzeitig sagte jeder vierte Händler, dass der Bedarf an persönlichen Beratung gestiegen sei. Jeder zehnte Händler berate Kunden auch online, viele investierten in ihre Internetangebot.
Laut Umfrage erlitten 42 Prozent der Einzelhändler im Freistaat während der Corona-Krise bis Sommer 2021 starke Umsatzeinbußen. Für fast jeden Fünften sei die Krise existenzbedrohend.