Erfurt Thüringer Hausärzteverband kritisiert Spahns Impfkampagne
Der Thüringer Hausärzteverband hat die Impfpläne des Bundesgesundheitsministeriums kritisiert. "Unser Engagement in der Pandemie wird mit Füßen getreten!", erklärte der Vorsitzende des Thüringer Hausärzteverbandes, Ulf Zitterbart, am Samstag in einer Mitteilung. Hunderttausende Impftermine seien bis Weihnachten vergeben, fast alle für Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer. Nun sei vom Bundesgesundheitsministerium mitgeteilt worden, dass nur noch 30 Impfdosen pro Woche und Arzt verabreicht werden könnten.
"Das schaffen manche Teams in einer Impf-Sprechstunde in 90 Minuten", monierte Zitterbart. Es sei Zeit für Umplanungen. "Wir liefern, Herr Spahn nicht", so Zitterbart.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte am Freitag betont, dass bis Jahresende genug Impfstoff für Booster-Impfungen zur Verfügung stünden. Nachdem das Präparat von Biontech bisher mehr als 90 Prozent der Bestellungen ausmache, solle aber vermehrt Moderna eingesetzt werden. Dies solle sichern, dass kurzfristig ausreichend Impfstoff verfügbar ist. Zudem verfielen eingelagerte Moderna-Dosen ab Mitte des ersten Quartals 2022, was aber vermieden werden müsse. Praxen sollen deshalb vorerst maximal 30 Dosen pro Woche bestellen können, Impfzentren und mobile Impfteams 1020 Dosen.