Erfurt FDP fordert Wiederöffnung auch der großen Corona-Impfzentren
Thüringen braucht nach Ansicht der FDP-Gruppe im Landtag neben den rund zwei Dutzend regionalen Corona-Impfstellen auch dringend wieder große Impfzentren. Der FDP-Gesundheitspolitiker Robert-Martin Montag forderte am Freitag die unverzügliche Wiedereröffnung der inzwischen geschlossenen Zentren etwa auf der Messe in Erfurt oder in Gera. "Menschen, die einen Termin im Impfportal buchen möchten, müssen derzeit mehrere Wochen Wartezeit in Kauf nehmen", so Montag. "Wie wollen wir Menschen von Erstimpfungen überzeugen, wenn es andererseits keine zeitnahen Impftermine für sie gibt?"
Thüringen hatte die zeitweilig eingerichteten vier großen Zentren wegen nachlassender Nachfrage und auslaufender Mietverträge geschlossen, zuletzt Ende Oktober das auf der Messe in Erfurt. Dort waren zuvor in Spitzenzeiten mehrere Tausend Menschen täglich gespritzt worden. Die meisten der ursprünglich 29 regionalen kleineren Impfstellen blieben hingegen geöffnet. Dort wurden die wöchentlichen Kapazitäten landesweit von 27.000 auf 40.000 Impfungen hochgefahren. Auf dem Internetportal www.impfen-thueringen.de ließen sich am Freitag Termine teils erst ab Mitte Dezember oder später buchen.
Ohne zusätzliche Impfkapazitäten werde es nicht gelingen, die vierte Infektionswelle zu brechen und den Weg aus der Pandemie zu finden, erklärte Montag. In Thüringen, das zu den Bundesländern mit der schlechtesten Impfquote gehört, waren nach Daten des Robert Koch-Instituts bis Freitag 63,1 Prozent der Bevölkerung einmal geimpft, 61,8 Prozent zweimal und 7,6 Prozent hatten die Auffrischungsimpfung (Booster). Zuletzt waren täglich mehr als 13.000 Impfungen gemeldet worden. Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hatte kürzlich das Ziel von 250.000 Auffrischungsimpfungen bis zum Jahresende ausgegeben.