Erfurt Kreative Maßnahmen gegen Azubi-Schwund in Thüringen
Mit kreativen Ideen versuchen Thüringer Unternehmen, dem Rückgang bei den Azubizahlen entgegenzuwirken. So bieten die Firmen etwa Robotik-Workshops, Orientierungsveranstaltungen mit Internet-Stars oder Speed-Dating-Plattformen an, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Seit rund zehn Jahren wird etwa in Ostthüringen mit neuen Maßnahmen um Azubis geworben, teilte die zuständige Industrie- und Handelskammer (IHK) mit. Sie biete etwa eine Robotik-AG an, in der "die Schüler mit den Unternehmen zusammen zum Beispiel einen Roboterarm bauen". Die IHK Südthüringen organisierte zusammen mit der IHK Erfurt unter anderem auch eine Veranstaltung mit einer Erfurter Influencerin.
Außerdem setzten mehrere Kammern zuletzt - auch wegen der Corona-Pandemie - vermehrt auf digitale Formate. Die IHK Südthüringen bietet beispielsweise eine Art Speed-Dating-Plattformen für künftige Azubis und Unternehmen an, damit "schnell und unkompliziert Vorstellungsgespräche mit den teilnehmenden Unternehmen vereinbart werden", so die IHK. Die drei Thüringer Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer seien sich jedoch einig, dass die digitalen Formate traditionelle Ausbildungsmessen oder Praktika nicht ersetzten können, hieß es.
Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Thüringen hat sich binnen 16 Jahren fast halbiert. Wurden 2004 noch rund 18.700 neue Verträge abgeschlossen, lag die Zahl im Jahr 2020 bei rund 9500. Das geht aus Zahlen des Thüringer Landesamts für Statistik hervor.