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Feiern mit 2G: Thüringer Clubs rechnen mit Wintersaison


Erfurt
Feiern mit 2G: Thüringer Clubs rechnen mit Wintersaison

Von dpa
02.11.2021Lesedauer: 2 Min.
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"Geimpft! Genesen!" steht auf einem Schild an einer Bar. (Quelle: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

Thüringer Musikclubbetreiber rechnen damit, im Winter trotz steigender Infektionszahlen mit der 2G-Regel für Geimpfte und Genesene weiter öffnen zu können. "Laut Verordnung sind bei 2G ja alle Warnstufen außen vor. Daher planen wir jetzt auch für den Winter", sagte etwa Andreas Bretschneider vom Central Erfurt auf Anfrage. Auch die Betreiber des Kassablanca und des Rosenkellers in Jena gehen davon aus, ihr Winterprogramm durchziehen zu können. 2G ermögliche, mit gutem Gewissen öffnen zu können, hieß es etwa vom Rosenkeller.

In etlichen Thüringer Clubs füllten sich in den vergangenen Wochenenden erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder die Tanzflächen. Seit Anfang Oktober gilt eine neue Verordnung des Landes: Öffnen Clubs nur für Geimpfte und Genesene, kann auf Maske und Abstand verzichtet werden. In Jena bildeten sich in den ersten Clubnächten lange Schlangen.

"Es war einfach nur krass, endlich wieder im Club zu stehen", sagte Rosenkeller-Vorstand Jan Hörnig. Mit einem solchen Andrang habe man aber zunächst nicht gerechnet. Laut Kulturkoordinator Andreas Tran waren die Besucher jedoch gut auf die Regeln eingestellt. Die Stimmung sei sehr entspannt gewesen.

Auch im Kassablanca Jena wurde das Interesse zunächst unterschätzt, wie Geschäftsführer Thomas Sperling sagte. "Man hat bemerkt, dass das Bedürfnis wieder feiern zu gehen besonders groß ist." Der Club habe die Kapazität freiwillig runtergeschraubt, um den zusätzlichen Kontrollaufwand bewältigen zu können.

Anders im Central in Erfurt. Dort seien die Besucherzahlen derzeit noch hinter den Erwartungen, sagte Bretschneider. Das liege zum Einen daran, dass rund 40 Prozent der Bevölkerung - nämlich die Ungeimpften - gar nicht kommen könne. Andere weigerten sich, weil sie der Meinung seien, 2G diskriminiere andere Besucher. Außerdem habe es nicht genügend Vorlauf gegeben: Die Möglichkeit, 2G anzuwenden, sei relativ kurzfristig gekommen. Auch andere Clubs berichteten, dass sie ihren Betrieb erst wieder hochfahren mussten.

Laut Verordnung könnten die Clubs neben 2G auch ein 3G-Plus-Optionsmodell wählen. Dafür wäre der Einlass auch mit PCR-Tests möglich. Aus Sicht von Kassablanca-Chef Sperling eine "Mogelpackung": "Das verschiebt die Verantwortung vom Land zu den Veranstaltern." Auch im Rosenkeller wäre das aus Sicht der Betreiber nicht umsetzbar. Man könne dann nicht mehr mit voller Auslastung arbeiten, was für den kleinen Club ein Problem sei. "Im Grunde ist es ganz einfach: 2G oder pleite", sagte Hörnig.

Während die Jenaer Clubs von Verständnis beim Publikum berichten, spürt Central-Chef Bretschneider starken Gegenwind. Auf Social Media habe es bereits Angriffe gegeben, weil der Club 2G umsetze. "Die Leute sehen nicht, dass wir wirtschaftlich keine andere Wahl haben. Und das wird einem jetzt vorgeworfen."

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