Erfurt Thüringens Milchbauern klagen über Kostenlawine
Thüringens Milchbauern sorgen sich wegen hoher Investitionen und gestiegener Kosten um ihre wirtschaftliche Situation. Grund sei, dass der Milchpreis den hohen Aufwand nicht widerspiegele, erklärte der Vorsitzende der Landesvereinigung Thüringer Milch, Klaus Wagner, am Montag in Erfurt. Investiert werde in mehr Tierwohl und bessere Arbeitsbedingungen, belastend wirke eine Kostenlawine bei Dünger, Diesel, Heizöl, Strom, Tierarzt, Maschinen und Futter.
Wagner rechnet als Konsequenz auch aus neuen EU-Regeln für die Landwirtschaft mit einem weiteren Rückgang der Tierbestände und der Betriebe. "Von der Landwirtschaft wird verlangt, für immer weniger öffentliches Geld immer mehr zu leisten. Das geht nicht." Er warnte außerdem vor einer drohenden Verlagerung der Tierhaltung in Länder mit geringeren Produktionsstandards mit daraus entstehenden Abhängigkeiten und einer deutlichen Verschlechterung beim Tierwohl.
Thüringens Agrarstaatssekretär Torsten Weil sprach sich dafür aus, die Milchbetriebe stärker an den Handelsumsätzen zu beteiligen. Die Milchmarktkrise sei hauptsächlich eine Erzeugerkrise. Er bekräftigte die Forderung der Landesregierung nach einer Modernisierung der Verträge und eine faire Gewinnbeteiligung der Milcherzeuger.