Erfurt Corona-Maßnahmen an Schulen: CDU-Fraktion kritisiert Holter
Die CDU-Fraktion hat Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) wegen seiner Corona-Politik an den Schulen scharf angegriffen. Der bundesweite Sonderweg, auf ein bewährtes Testsystem zu verzichten, sei krachend gescheitert, sagte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Christian Tischner, am Mittwoch bei einer Aktuellen Stunde im Thüringer Landtag. Die Regierung habe die Kontrolle über das Infektionsgeschehen verloren. "Sie bringen die Menschen mit Ihrem Dogmatismus und mit Ihren Alleingängen in Gefahr", sagte Tischner.
Hintergrund ist eine seit Monaten andauernde Diskussion über die richtige Corona-Teststrategie an Thüringens Schulen. Bildungsminister Holter hatte bislang an einem eher zurückhaltendem Einsatz von Tests - vor allem bei niedriger Belastung des Gesundheitssystems - festgehalten. Das hatte auch für Unruhe in der Regierungskoalition von Linke, SPD und Grünen gesorgt.
Am Dienstag beschlossen die drei Partner im Kabinett, nach den Herbstferien alle Schulen in die Warnstufe zwei zu versetzen - verbunden mit einem Testangebot und der Separierung von Schülern, die nicht geimpft, genesen oder getestet sind.
Holter warf der CDU vor, politische Unruhe in die Schulen zu tragen. "Die Schulen arbeiten und sie arbeiten ruhig", sagte der Minister. Er verteidigte sein Vorgehen. "Wir wollen zurück zur Normalität." Zudem versicherte er, dass genügend Corona-Tests vorhanden und zusätzliche Tests bestellt seien. Holter gab zu bedenken, dass bei zwei verpflichtenden Tests pro Woche in den Schulen wöchentlich zwei Unterrichtsstunden verloren gingen.