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Kaum Impfteams an den Schulen


Erfurt
Kaum Impfteams an den Schulen

Von dpa
20.10.2021Lesedauer: 2 Min.
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Schwamm und Kreide liegen in einem Klassenraum unter einer Tafel. (Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild/dpa-bilder)

Trotz im Ländervergleich niedriger Impfquoten bei jungen Menschen in Thüringen ist das Interesse der Schulen an mobilen Impfteams gering. Nur eine staatliche und zwei freie Schulen hätten solche Impfteams bei der Kassenärztlichen Vereinigung angefragt, erklärte das Bildungsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Dabei handele es sich um zwei Berufsschulen und eine Gemeinschaftsschule. Seit dem 10. September können sich Schulen um ein mobiles Team bemühen, das Kinder und Jugendliche über zwölf Jahren vor Ort impfen kann.

Von den 12- bis 17-Jährigen im Freistaat waren mit Stand vom Mittwoch nur 26,6 Prozent vollständig geimpft, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Damit befindet sich Thüringen im deutschlandweiten Vergleich in der Schlussgruppe. Bundesweit liegt die Quote bei 39,1 Prozent. Die höchste Impfquote in dieser Altersgruppe verzeichnet Schleswig-Holstein mit 52,5 Prozent vollständig Geimpften. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Thüringen am Mittwoch bei 163 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche.

Nach Angaben des Bildungsministeriums werden Minderjährige im Freistaat vor allem in den Impfzentren, den Impfstellen und bei Kinderärzten geimpft. Dies seien die "Hauptsäulen", hieß es. Die mobilen Impfteams seien stets nur als "Zusatzangebot für Schulgemeinschaften gedacht" gewesen, wo sich eine entsprechende Nachfrage abzeichnen würde.

Zu den möglichen Ursachen für das bisher geringe Interesse der Schulen an Impfteams nannte ein Ministeriumssprecher unter anderem den Aufwand. In der Regel sei vorher mit Schülern und Eltern abzustimmen, wie groß das Interesse sei. Thüringer Schulen können bereits seit über einem Monat Impfteams ordern, um das Impfen möglichst niedrigschwellig zu gestalten.

Zahlreiche Abgeordnete der meisten Fraktionen im Thüringer Landtag warben im Parlament erneut dafür, sich impfen zu lassen.

Der bildungspolitische Sprecher der Thüringer CDU-Fraktion forderte am Rande der Landtagssitzung mehr Aufklärungsarbeit an den Schulen, um mehr niedrigschwellige Impfangebote zu ermöglichen.

Der SPD-Bildungspolitiker Thomas Hartung sprach sich für mehr Impfanreize aus und dafür, den Einsatz der Impfteams zentral zu koordinieren. "Idealerweise würde ich als Ministerium alle Eltern abfragen in den Schulen und wenn genügend bereit sind, würde ich ein Impfteam dorthin schicken", sagte Hartung. Seiner Meinung nach sei es bisher für die Schulen zu kompliziert. "Das muss man zentral machen - mindestens auf Schulamtsebene."

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