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40 Prozent der Arten gefährdet: Thüringens Vielfalt bedroht


Erfurt
40 Prozent der Arten gefährdet: Thüringens Vielfalt bedroht

Von dpa
15.10.2021Lesedauer: 2 Min.

Amphibien, Reptilien und Fledermäuse sind in Thüringen besonders gefährdet. Insgesamt gelten im Freistaat 40 Prozent aller rund 17 000 erfassten Arten als gefährdet oder bereits ausgestorben. Das geht aus der neuen Roten Liste für Thüringen hervor, die das Umweltministerium am Freitag in Erfurt vorstellte. 2011 waren es noch 41,1 Prozent. Die Zahl gefährdeter Arten ist damit im Zehnjahresvergleich nur minimal gesunken.

Die Roten Listen werden alle zehn Jahre aktualisiert. So soll der Bestand von heimischen Tier-, Pflanzen- und Pilzgruppen sowie von Biotopen erfasst und deren Gefährdungszustand bewertet werden. Rund 100 Autorinnen und Autoren ordneten die knapp 17 000 Arten in 44 Listen ein.

"Wir haben nach wie vor keinen Grund, uns zurückzulehnen", sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne). Damit gebe es im Vergleich zwar eine "ganz leichte Verbesserung", das Artensterben bleibe jedoch auf einem hohen Niveau.

Die kleine Verbesserung zeige zwar, "dass einige Maßnahmen, die die Landesregierung in Thüringen auf den Weg gebracht hat, greifen", sagte der Vorsitzende des Nabu Thüringen, Martin Schmidt. Dies dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch mehr Anstrengungen brauche.

Naturschutzmaßnahmen zeigten laut Ministerin in Thüringen auch erste Erfolge. So gehe es etwa den Fließgewässern im Freistaat nach Expertenangaben nachweislich besser.

Moderne Bewirtschaftungsmethoden sowie der Klimawandel führten dazu, dass es etwa Arten auf Äckern schwerer haben. Neben immer intensiveren Bewirtschaftungsmethoden in der Land- und Forstwirtschaft sei auch "eine völlig überzogene Straßenbaupolitik" für den andauernden Artenverlust in Thüringen verantwortlich, sagte der Landesgeschäftsführer des Bund Thüringen, Burkhard Vogel. Pestizide und Stickstoffüberschüsse müssten reduziert und der Ökolandbau sowie regionale Wertschöpfungsketten attraktiver gemacht werden.

Betrachtet man einzelne Arten oder Gebiete, sind durchaus positive Entwicklungen zu erkennen. So sei etwa bei den Fließgewässerarten eine deutliche Erholung spürbar. Die Fische Ukelei, Bachneunauge und die Westgroppe konnten aus den Roten Listen genommen werden. Auch seien einige für verschollen gehaltene Arten - wie etwa die Ehrenpreis-Wespenbiene - wieder aufgetaucht.

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