Erfurt SPD-Kritik an Bildungsministerium: will Koalitionsausschuss
SPD-Landtagsfraktionschef Matthias Hey hat die Haltung des Thüringer Bildungsministeriums zur Frage nach der richtigen Teststrategie an Schulen kritisiert. Es scheine in bestimmten Arbeitskreisen im Bildungsministerium die Überzeugung zu geben, dass ein Testangebot besser sei als eine Testpflicht, sagte Hey auf der Landespressekonferenz am Mittwoch in Erfurt. "Diese Meinung teilen wir nicht." Nach Angaben einer Sprecherin der SPD-Fraktion wollen die Abgeordneten den Koalitionsausschuss von Rot-Rot-Grün zu dieser Frage einberufen.
Hey gab zu bedenken, dass die Kinder, auch wenn sie sich unbemerkt infizierten oder nicht schwer erkrankten, das Virus in ihre Familien und an Bekannten weitergeben könnten. "Es betrifft also die gesamte Gesellschaft." Zudem könne derzeit niemand die Frage beantworten, was eine Infektion mit den Kindern in 20 oder 30 Jahren mache. "Die Kinder müssen, wenn sie einmal mit Covid infiziert waren - und es gibt Long Covid - damit 60, 70 Jahre leben."
In Thüringen gibt es nach den aktuellen Corona-Regeln an Schulen keinerlei Testangebot in der sogenannten Basis-Stufe, also wenn die Belastung des Gesundheitswesens als gering gilt. Ab Warnstufe eins müssen Tests angeboten werden, in der höchsten Warnstufe drei sind sie Pflicht. Zuletzt stieg die Sieben-Tage-Inzidenz bei Jüngeren im Freistaat stark an.