Erfurt AfD-Co-Chef: Westverbände sollen von Ost-AfD lernen
Nach dem starken Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl in Thüringen hat AfD-Co-Landeschef Stefan Möller mehr Programmtreue von den westdeutschen AfD-Verbänden gefordert. Die Landesverbände im Westen Deutschlands dürften sich nicht an Wählerschichten "anbiedern", die seine Partei nicht wirklich vertrete, sagte Möller am Sonntag in Erfurt der Deutschen Presse-Agentur. "Stattdessen wäre es gut, wenn man vom Osten lernt."
Die AfD lag bei der Bundestagswahl in Thüringen nach Auszählung von 2907 von insgesamt 2972 Wahlbezirken knapp vor der SPD auf Rang eins in dem Bundesland. Sie kommt bei diesem Auszählungsstand auf 24,2 Prozent, die Sozialdemokraten auf 23,4 Prozent. Bundesweit dagegen muss die AfD nach den Hochrechnungen mit leichten Verlusten gegenüber der Bundestagswahl 2017 rechnen.
Möller sagte, ein zentraler Grund für das starke Abschneiden der AfD in Thüringen sei, dass man "kompromisslos für die eigene Linie" eintrete und dabei Politik etwa für Familien, Handwerker und Polizisten mache. "Wir sprechen Dinge an, für die wir von den anderen verdroschen werden", sagte Möller.
Auch die Beobachtung des Thüringer AfD-Landesverbandes durch den Thüringer Verfassungsschutz sei eine direkte Folge davon. "Aber das wird von den Leuten honoriert." Der Landesverfassungsschutz stufte die Thüringer AfD in diesem Jahr als gesichert extremistische Bestrebung ein.