Erfurt Zehn Anklagen nach Angriff auf Afrikaner in Erfurt
Nach dem Angriff auf drei Afrikaner im vergangenen August in Erfurt hat die Staatsanwaltschaft gegen neun Männer und eine Frau Anklage erhoben. Ihnen werde gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, teilte die Anklagebehörde am Mittwoch mit. Sie sollen vor einem rechten Szene-Treff in der Landeshauptstadt drei Männer aus Guinea angegriffen und dabei zum Teil erheblich verletzt haben. Die Tat sei fremdenfeindlich motiviert gewesen, hieß es.
Die Angeschuldigten haben laut Staatsanwaltschaft bislang eine Beteiligung bestritten oder geschwiegen. Gegen sieben weitere Beschuldigte sei das Verfahren eingestellt worden, weil keine Tatbeteiligung nachzuweisen gewesen sei, hieß es. Gefährliche Körperverletzung kann mit Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren bestraft werden.
Eingestellt wurde auch das Ermittlungsverfahren gegen die drei Afrikaner, das auf einer Anzeige eines der Tatverdächtigen beruhte, der ebenfalls verletzt wurde. Die daraufhin eingeleitete Beschwerde beim Generalstaatsanwalt blieb erfolglos.
Der Angriff hatte im vergangenen Jahr auch die Politik auf den Plan gerufen. Im Erfurter Stadtteil Herrenberg gab es schon zuvor Kritik, dass der Kampf gegen Rechtsextremismus dort nicht intensiv genug geführt werde. Nach der Attacke hatte Innenminister Georg Maier (SPD) den Stadtteil besucht und das Gespräch mit den Menschen gesucht, die sich dort gegen Rechtsextreme stellen.