Erfurt Digitales Angebot soll gegen Mobbing in Schulen helfen
Ein Online-Angebot soll Schülern und Lehrern in Thüringen bei Strategien gegen Mobbing und damit Ausgrenzung in Schulen helfen. Das Schulgesetz regle, dass Schulen aktiv gegen Mobbing vorgehen sollen, erklärte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) am Mittwoch in Erfurt. "Ein Baustein sind dabei zum Schuljahresbeginn bereitstehende digitale Lehrangebote, die sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler für das Thema Mobbing sensibilisieren." Mobbing führe zu Ausgrenzung und starken psychosozialen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen. Der Vorbeugung und der Hilfe für Betroffene komme eine große Bedeutung zu.
Angeboten würden Lehrmaterialien einschließlich Filme des Online-Programms "Gemeinsam Klasse sein", einem Gemeinschaftsprojekt des Ministeriums und der Techniker Krankenkasse (TK). Die Internetplattform sei der Nachfolger eines seit 2011 genutzten Anti-Mobbing-Koffers.
Vor allem Cybermobbing über die sozialen Netzwerke nach Schulschluss sei ein wachsendes Problem, erklärte der Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen, Guido Dressel. Die Corona-Pandemie habe das noch verstärkt. Nach einer Studie, die die Krankenkasse zusammen mit dem Bündnis gegen Cybermobbing herausgegeben habe, sei bundesweit jeder sechste Schüler von Cybermobbing betroffen. Die Opfer würden vor allem beschimpft, oder es würden Lügen über sie verbreitet.
Im Umgang mit den Online-Angeboten seien seit Jahresbeginn 35 Schulsozialarbeiter sowie 20 Schulpsychologen geschult worden, so das Ministerium. Weiterbildungsangebote gebe es auch für Lehrer und Lehrerinnen. Schulen könnten einen Zugangscode zur Internetplattform erhalten und unter anderem kostenfreie Materialien für bis zu fünf Projekttage zum Thema Mobbing erhalten.