Erfurt Ministerium: Schulbesuch hängt nicht vom Impfstatus ab
Thüringen will nach dem Votum der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Corona-Impfungen für alle Kinder ab zwölf Jahren sein Impfangebot verbreitern. Den Schwerpunkt sollen dabei weiter Impfstellen und -zentren sowie die Kinder- und Hausärzte bilden, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag auf Anfrage mitteilte. In Abhängigkeit von den Kapazitäten sei aber auch der Einsatz mobiler Teams an den Schulen denkbar.
Diese Teams werden nach Ministeriumsangaben ab September vor allem für die Auffrischungsimpfungen in den Pflegeeinrichtungen von 15 auf 25 aufgestockt. "Neben den Drittimpfungen und weiteren Sonder-Impfaktionen in den Landkreisen sind bei Bedarf auch Aktionen in Schulen möglich", hieß es. Da aber bei den Impfungen von Kindern und Jugendlichen die Begleitung eines Erziehungsberechtigten notwendig sei, könnten direkte Angebote an Schulen allenfalls eine ergänzende Säule sein.
Das Ministerium rechnet nach der überarbeiteten Impf-Empfehlung der Stiko - die sich bislang noch in der Abstimmung befindet - mit einer steigenden Impfbereitschaft in diesen Altersstufen. Bislang hatte die Stiko Impfungen bei Kindern zwischen 12 und 17 Jahren nur bei höherem Risiko für schwere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes empfohlen.
Freiwillige Impfungen waren aber auch bislang schon möglich. Thüringen bietet dafür spezielle Familienimpftage an. "Es bleibt bei der Freiwilligkeit, und auch der Schulbesuch wird nicht vom Impfstatus abhängig sein", stellte das Ministerium klar. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Thüringen bisher 14,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen vollständig geimpft; 18,1 Prozent haben die erste Impfung erhalten.