Erfurt Thüringen: Votum der Impfkommission gibt mehr Sicherheit
Nach dem Votum der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Corona-Impfungen für alle Kinder ab zwölf Jahren hofft Thüringen nun auf eine wachsende Impfbereitschaft in dieser Altersgruppe. Eltern, Familien und auch Ärzte hätten damit mehr Sicherheit bei der Impfentscheidung, sagte die Sprecherin des Gesundheitsministeriums, Silke Fließ, am Montag auf dpa-Anfrage.
Auch Bildungsminister Helmut Holter (Linke) begrüßte die erweiterte Empfehlung als "außerordentlich wichtig". Er appellierte an die Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen. "Jetzt gilt es, dass sich möglichst viele Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe freiwillig impfen lassen." Denn je höher die Impfquote, desto sicherer seien die Schulen.
Die Stiko hatte am Montag mitgeteilt, "dass nach gegenwärtigem Wissensstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen". Der offizielle Empfehlungstext liegt aber noch nicht vor, Änderungen sind in einem Abstimmungsverfahren mit Ländern und Fachkreisen noch möglich. Sollte der Entwurf so umgesetzt werden, könnte dann auch das Impfangebot für 12- bis 17-Jährige in Thüringen breiter aufgestellt werden, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.
Bisher hat die Stiko Impfungen bei Kindern zwischen 12 und 17 Jahren nur bei höherem Risiko für schwere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes empfohlen. Impfungen sind aber schon jetzt mit ärztlicher Aufklärung und als individuelle Entscheidung von Kindern und Eltern möglich.
In Thüringen wurden dafür bisher spezielle Impftage für Familien initiiert. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts sind im Freistaat bislang 14,2 Prozent der Kinder und Jugendlichen in dieser Altersgruppe vollständig geimpft. Thüringen liegt damit im Vergleich der Bundesländer im Mittelfeld. Die bundesweite Quote liegt bei 15,1 Prozent.