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Technische Hilfswerk Erfurt: t-online ehrt die "Helden des Monats"


Erfurts "Helden des Monats"
Tote Nashörner und Flutkatastrophen: Das Technische Hilfswerk packt an

Von t-online, ChD

03.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Drei Ehrenamtliche des Technischen Hilfswerks aus Erfurt vor dem Gerätekraftwagen: (v.l.n.r.) Vincent, Doreen und PeterVergrößern des Bildes
Drei Ehrenamtliche des Technischen Hilfswerks aus Erfurt vor dem Gerätekraftwagen: (v.l.n.r.) Vincent, Doreen und Peter (Quelle: Vitalik Gürtler)
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Nicht nur in Erfurt, sondern auch im Ahrtal helfen sie: Die Ehrenamtlichen des Technischen Hilfswerks stehen immer bereit.

Ob Hochwasser, Gebäudeeinsturz oder tote Nashornkühe: Die Einsätze des Technischen Hilfswerks (THW) sind vielfältig und oftmals riskant. Für ihr Engagement werden die Erfurter Freiwilligen nun von t-online zu den "Helden des Monats" gekürt.

Das Technische Hilfswerk Erfurt zählt knapp 150 Helfer

Wohl jeder kennt die charakteristischen blau-weißen Fahrzeuge des THW. Da das Technische Hilfswerk eine Bundesanstalt ist und dem Bundesministeriums für Inneres und Heimat untersteht, werden Fahrzeuge und Technik von eben jenem Ministerium gezahlt. In Erfurt ist die Katastrophenschutzorganisation mit etwa 150 Freiwilligen aufgestellt. Darunter befinden sich neben den ausgebildeten Helfern auch eine Jugendgruppe für Kinder zwischen 10 und 18 Jahren.

Im Gespräch mit t-online erzählt Anke Weiland, Mitglied des Technischen Hilfswerk und hauptberuflich bei einer Krankenversicherung tätig, wie die Arbeit bei der ehrenamtlichen Organisation abläuft und welche besonderen Einsätze es schon gab.

t-online: Wie gestaltet sich Ihre Arbeit in Erfurt?

Anke Weiland: Gerade gab es zum Beispiel ein Brand am Bahnhof. Da war die Feuerwehr nachmittags schon vor Ort und hat das Feuer gelöscht. Und dann, als es später dunkel wurde, sind wir gerufen worden, um die Beleuchtung zu stellen.

Auch als die Nashornkuh im Zoo Erfurt verstorben ist, wurde unsere Bergungsgruppe gerufen. Weil sie so schwer ist, wurde schweres Gerät benötigt, das wir als Hilfswerk organisiert und bereitgestellt haben.

Woraus genau besteht die Grundausbildung beim THW?

Das sind verschiedene Schwerpunkte. Da gehört zum einen erstmal das THW im Gesamtgefüge dazu, also, was ist das THW, wie ordnet sich das ein? Dann sind natürlich auch die Einsatzgrundlagen wichtig, also der Ablauf und die Menschenrettung. Die Ersthilfe-Ausbildung müssen wir auch alle zwei Jahre auffrischen.

Außerdem werden verschiedene Gerätschaften in der Ausbildung kennengelernt, vom Zuggerät über Schere und Spreizer. Die Prüfung besteht dann aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Insgesamt dauert die Grundausbildung meistens ein halbes Jahr.

Was war ein besonders einprägsamer Einsatz des Hilfswerks?

Ich würde sagen, jeder Einsatz ist natürlich besonders. Ein richtig großer Einsatz war aber der Einsatz im Ahrtal im vorletzten Jahr. Da waren wir als Ortsverband auch insgesamt über sieben Wochen präsent, das war schon eine beachtliche Leistung. Es waren in der gesamten Zeit fast 50 Helferinnen und Helfer aus unserem Ortsverband in der Region im Einsatz.

War dann immer jemand von Ihnen da?

Es wurde natürlich aus dem ganzen Bundesgebiet das THW gerufen. Auch wir haben über unsere Einsatz-App eine Alarmierung erhalten, und dann ging es an dem Samstag auch direkt los. Wir waren im Ahrtal und haben über die Wochen verschiedenste Aufgaben als Bergungsgruppe und als Fachgruppe Notversorgung/Notinstandsetzung.

Dann auch vor Ort zu sehen, was da passiert ist, wie dieses Gebiet wirklich aussah und wie es sich von Woche zu Woche zumindest etwas verbessert hatte, war sehr eindrucksvoll. Man hat die Entwicklung gesehen, von der ersten bis zur letzten Woche – das hat uns als Ortsverband geprägt. Jetzt, fast anderthalb Jahre später, merkt man, dass es die Leute nach wie vor noch bewegt. Einige haben auch gesagt, sie möchten auf jeden Fall noch mal dorthin fahren und mal schauen, wie es jetzt aussieht.

Wie organisieren Sie sich zeitlich?

Wir haben zweimal im Monat mittwochs unseren Dienst, das ist von 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr. Dann haben wir auch einmal im Monat samstags von 8 bis 16 Uhr Dienst. Es gibt immer was zu tun bei uns. Dadurch, dass es ein Ehrenamt ist, muss aber auch immer geschaut werden, wie viel man bewerkstelligt bekommt.

Werden Sie als Hilfswerk immer gerufen oder können Sie auch aus Eigeninitiative losfahren?

In den meisten Fällen rufen uns die Feuerwehr oder Polizei, es können aber auch private Unternehmen sein. Für Fragen zu Einsatzoptionen steht unser Fachberater zur Verfügung, er ist auch mit vielen Organisationen und Firmen im Gespräch. Als Eigeninitiative funktioniert das allerdings nicht, die Strukturen sind hierarchisch. Wir agieren immer auf Einsatzabruf bzw. auf Anforderung.

Verwendete Quellen
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