Corona Thüringen übernimmt Zuzahlungen für Corona-Bürgertests nicht
Thüringen wird die ab Juli für die meisten Corona-Schnelltests fällig werdenden Zuzahlungen nach derzeitigem Stand nicht übernehmen. Die Länder hätten in den Beratungen mit dem Bundesgesundheitsminister sehr deutlich gemacht, "dass die Übernahme zusätzlicher Kosten nicht möglich ist", erklärte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag auf Anfrage. "In keinem Bundesland sind dafür Haushaltsmittel eingeplant." Werner warnte erneut, mit den in der neuen Corona-Testverordnung vorgesehenen Zuzahlung werde "eine der wesentlichsten Säulen der Pandemiebekämpfung" geschwächt.
Nach der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten neuen Verordnung müssen die meisten Menschen für die sogenannten Bürgertests ab Juli drei Euro pro Test zuzahlen. Nur noch für bestimmte Risikogruppen sollen sie kostenlos bleiben, unter anderem für Kinder bis fünf Jahre oder Frauen zu Beginn der Schwangerschaft. Die Länder sollen den Drei-Euro-Bürgeranteil übernehmen können, wenn sie das wünschen. Die Regelung soll Milliardenkosten für den Bund reduzieren.
Nach einer Übersicht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sind in Thüringen zwischen Juli 2021 und Mai 2022 monatliche Kosten zwischen rund 600.000 Euro und 7 Millionen Euro für die Bürgertests angefallen, insgesamt beliefen sich die Ausgaben in diesem Zeitraum auf rund 31,2 Millionen Euro.