Düsseldorf Landeswahlleiter rechnet mit mehr Briefwählern in NRW
Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 15. Mai rechnet der Landeswahlleiter mit einem hohen Briefwähleranteil. Lag der Anteil bei der Landtagswahl 2017 noch bei fast 25 Prozent, waren es bei der Bundestagswahl im September 2021 unter den Vorzeichen der Corona-Pandemie bereits 47,3 Prozent, wie Landeswahlleiter Wolfgang Schellen am Mittwoch mitteilte.
Auch die gestiegenen Briefwählerzahlen bei Landtagswahlen 2021 sowie im Saarland Ende März lassen Schellen zufolge erwarten, dass die Briefwahl bei der NRW-Landtagswahl 2022 "wohl deutlich stärker genutzt werden wird als 2017".
Briefwahl kann bis zum 13. Mai um 18 Uhr beantragt werden. Wer sich dazu erst spät entschließe, sollte die Unterlagen im Wahlamt seiner Gemeinde abholen, so Schellen. In diesem Fall könne die Briefwahl auch vor Ort erfolgen. Spätestens am Wahlsonntag (15. Mai) bis 18 Uhr muss der Wahlbrief bei der Heimatgemeinde eintreffen, damit die Stimmabgabe gültig ist.
Die Briefwahl ist auch wichtig für eine möglichst hohe Wahlbeteiligung. Bei der NRW-Wahl 2017 betrug die Beteiligung 65,2 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 lag sie in NRW dagegen bei 76,4 Prozent. "Hier wäre also noch Luft nach oben", sagte Schellen.
Für die landesweit etwa 16.000 Brief- und Urnenwahlvorstände werden nach Angaben des Landeswahlleiters insgesamt rund 110.000 Wahlhelfer und -helferinnen gebraucht. Offenbar hat sich die Suche nach Freiwilligen in den Kommunen inzwischen entspannt. So haben sich etwa in Köln, wo Mitte April noch 1500 Positionen unbesetzt waren, nach Angaben einer Stadtsprecherin jetzt ausreichend Wahlhelfer gemeldet. Lediglich für die Reserveliste würden noch Freiwillige gesucht.