Rheinbahn fährt 72 Stunden nicht So reagieren die Düsseldorfer auf den Streik-Marathon

Verdi verlängert den Streik bei der Rheinbahn von 48 auf 72 Stunden. In den sozialen Medien zeigen Fahrgäste dafür nur wenig Verständnis.
Erst zwei, jetzt drei Tage: Die Rheinbahn in Düsseldorf hat am Montag mitgeteilt, dass die Gewerkschaft Verdi den für die Landeshauptstadt angekündigten Streik am Montag und Dienstag um einen weiteren Tag verlängern wird. Bis Donnerstagmorgen fahren dementsprechend keine Straßen und -U-Bahnen und nur ausgesuchte Buslinien.
Auf ihrem Instagram-Kanal teilte die Rheinbahn ihren Fahrgästen die Neuigkeiten zum verlängerten Streik am Montag gegen 10 Uhr mit. Solidarität mit den Streikenden ist in der Kommentarspalte unter dem Post nur selten zu finden. "So langsam wird es unverschämt. Erst die späte Ankündigung, dass heute und morgen gestreikt wird und jetzt das. Wenn wenigstens der Service stimmen würde. Haben wir nicht im Moment nicht andere Probleme? Ein sicherer Job ist auch nicht zu verachten", meint eine Userin.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Instagram-User zum Streik: "Wird Zeit für autonomes Fahren"
Ein anderer User kritisiert die jährliche Wiederkehr der Streiks. "Dann verhandelt doch mal richtig, damit ihr nicht jedes Jahr die gleiche Scheiße machen müsst. Hab dafür kein Verständnis mehr", schreibt er und erhält Unterstützung von einem weiteren Pendler, der fragt: "Warum zahlen wir dann 58€ monatlich? Um nicht fahren zu können?"
Ein anderer geht in seinem Kommentar sogar noch weiter. "Höchste Zeit, das Streikrecht zu reformieren, damit diese dauernden Erpressungen aufhören. Deutschland braucht eine Maggie Thatcher!", schreibt er.
Thatcher hatte als britische Premierministerin im Jahr 1984 streikende Bergleute als "the enemy within" ("den Feind im Inneren") bezeichnet. Außerdem setzte sie Reformen durch, wonach Gewerkschaften nur noch dann streiken durften, wenn höhere Anteile der Mitglieder zustimmten und unterband den Einsatz von Streikposten, die Arbeitswilligen den Zugang zum Arbeitsplatz versperrten.
Manch einer in Düsseldorf nimmt den Streik hingegen gelassen oder sieht ihn als wachrüttelndes Ereignis für die Branche. "Wird Zeit in autonomes Fahren zu investieren", schreibt ein User. Und ein anderer meint: "Juhuuuu, das wird für die Anwohner von Haltestellen eine Freude sein. Ruhe, kein Gestank, kein Müll etc. "
- instagram.com: Account der Rheinbahn
- faz.net: "In die Knie gewungen" vom 08. Juli 2003