Köln ist "Düsseldorf-South" Fan-Ansturm aus England zur EM in Düsseldorf erwartet
Bei den EM-Partien in Düsseldorf werden bis zu 1.500 Polizisten im Einsatz sein. Obwohl England gar nicht in der NRW-Landeshauptstadt spielt, werden viele Fans von der Insel erwartet.
Bei der anstehenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) wird die englische Nationalmannschaft keine einzige Vorrundenpartie in der Düsseldorfer Arena austragen. Dennoch bereitet sich die Polizei auf eine Vielzahl an Fans von der Insel in der NRW-Landeshauptstadt vor. Denn laut Polizeidirektor Dietmar Henning werden die englischen Anhänger eher in Düsseldorf übernachten und feiern und nicht etwa in Gelsenkirchen oder Köln, wo die "Three Lions" in der Vorrunde auf Serbien (16. Juni) beziehungsweise Slowenien (25. Juni) treffen.
Spielort Gelsenkirchen werde in England als "Düsseldorf-North" bezeichnet, Köln als "Düsseldorf-South", "auch wenn die Kölner das nicht besonders gerne hören werden", sagte Henning am Montagmorgen in Düsseldorf, wo Polizei und Stadt ihre Sicherheits- und Ordnungsmaßnahmen für die EM vorstellten. Wie viele englische Fans in Düsseldorf erwartet werden, ließ der Polizeidirektor offen, besonders großes Krawallpotenzial bestehe aber nicht. Er mache sich wegen der vielen Fans der englischen Nationalmannschaft in der Stadt keine große Sorgen, sagte Henning.
Urlaubssperre bei der Polizei
In der Vorrunde werden in Düsseldorf die Partien zwischen Österreich und Frankreich (17. Juni), der Slowakei und Ukraine (21. Juni) sowie zwischen Albanien und Spanien (24. Juni) ausgetragen. Hochrisikospiele sind diese Paarungen allesamt nicht. Dazu steigt in der Arena ein Achtelfinale (1. Juli) und ein Viertelfinale (6. Juli). Bis zu 1.500 Polizeibeamte könnten an den Spieltagen in der Stadt im Einsatz sein, verriet Henning. Bei der Polizei gilt während der EM eine Urlaubssperre.
Vor dem Spiel zwischen Österreich und Frankreich wollen rund 5.000 Österreicher vom Rheinpark aus die 3.800 Meter lange Strecke zur Arena laufen. Ebenso viele Franzosen sind es, die sich ab dem Aquazoo über 2,8 Kilometer zum Stadion aufmachen. Auch bei den anderen Partien sind "Fan Walks" geplant. Die ukrainischen Fans starten im Rheinpark, die Slowaken und Spanier am Aquazoo. Die albanischen Anhänger wollen zusammen vom Messeparkplatz P1 einen knappen Kilometer zur Arena ziehen.
Drei Fanzonen in der Stadt
Wer keine Karte für die Spiele bekommen hat, kann diese in den Fanzonen auf dem Burgplatz (bis zu 5.000 Personen) sowie am Schauspielhaus (bis zu 2.000 Personen) und beim großen Public Viewing an der unteren Rheinwerft (bis zu 7.800 Personen) in der Stadt verfolgen. Für Unterhaltung sorgen dort zudem diverse Künstler. Sollte der Andrang zu groß werden, stehen der Rheinpark (für bis zu 100.000 Menschen) und die Fläche vor dem Aquazoo (für bis zu 5.000 Menschen) als Pufferzonen zur Verfügung, wie Ordnungsdezernentin Britta Zur mitteilte.
Die Mitarbeiter des Ordnungs- und Servicedienstes würden während der EM eine starke Präsenz zeigen und hätten Engstellen wie die Freitreppe am Burgplatz im Blick, sagte sie.
Sollte es in der Altstadt zu voll werden, wird das Ordnungsamt laut Zur eine Allgemeinverfügung erlassen. Dann dürften die Wirte vor ihren Lokalen keine Tische und Stühle mehr aufbauen, zugelassen würden maximal schwere Stehtische, die nur mit hohem Aufwand bewegt werden können. Außerdem dürften im Freien keine Getränke mehr in Gläser ausgegeben und keine Spiele mehr gezeigt werden.
- Reporter vor Ort