Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nationalmannschaft hängt fest "Es wird hier Fördergeld für Kinder verbrannt"
Auch die deutsche Nationalmannschaft der U12-Baseballer ist vom Flughafenstreik betroffen. Sie möchte zu einem Turnier nach Barcelona und wollte eigentlich von Frankfurt aus losfliegen.
Als sich die Baseball-Nationalmannschaft der Altersklasse U12 am Mittag in der Flughalle des Düsseldorfer Airports versammelt, ist am Gate A die Warteschlange rund 220 Meter lang. Am Morgen soll diese noch länger gewesen sein, berichtet eine Mitarbeiterin des Flughafens t-online, während sie den wartenden Passagieren eine Flasche Wasser anbietet. Die jungen Baseballer samt Teammanager Dominik Buder müssen sich noch nicht anstellen, denn ihr Flug hebt erst am Nachmittag ab.
Das Ziel des Teams, der Betreuer und einiger Eltern heißt Barcelona. Dort misst sich der extra von der Schule befreite Nachwuchs bei einem internationalen Turnier mit anderen Auswahlmannschaften, am Freitagmorgen steht das erste Spiel an. Am Sonntag soll es dann wieder zurück nach Deutschland gehen. Insgesamt gehören 18 Leute zum Tross.
Dass es von Düsseldorf nach Spanien geht, war eigentlich nicht geplant. Ursprünglich wollte man von Frankfurt aus abheben, doch weil am dortigen Flughafen wegen des Warnstreiks gar keine Maschinen am Donnerstag in den Himmel steigen, musste die Nationalmannschaft umdisponieren. Düsseldorf statt Frankfurt heißt es somit für die Baseballer, doch auch am größten Flughafen von NRW läuft nicht alles glatt.
"Es war schon viel schlimmer"
Weil das Personal an der Sicherheitskontrolle in Düsseldorf unangekündigt die Arbeit niederlegt, bilden sich in der Flughafenhalle seit dem Morgen lange Warteschlangen. Die meisten Passagiere reagieren darauf überraschend gelassen, "es war schon mal viel schlimmer", sagt ein Flughafenmitarbeiter. Dominik Buder verteilt währenddessen Reisetaschen mit den Klamotten der Nationalmannschaft an die eintrudelnden Spieler, die teilweise schon stundenlang unterwegs sind. Aus München begann die Anreise etwa um 4 Uhr.
Das Umbuchen der Flüge war für die Mannschaft und die Betreuer dank einer Reiseagentur nicht das große Problem. "Aber trotzdem haben sich die Ticketpreise fast verdoppelt", berichtet Dominik Buder. Statt 350 Euro werden nun fast 700 Euro pro Kopf fällig – viel Geld, das die Baseball-Akademie auch anders hätte einsetzen können. "Man muss leider sagen, dass hier Fördergeld für Kinder verbrannt wird", so der Teammanager.
Warteschlange wird kürzer
Dass die Warteschlange dann auf einmal immer kürzer wird, nimmt die gesamte Mannschaft wohlwollend zur Kenntnis. Doch bis zum Abflug dauert es noch. Ein Verpassen des Fluges nur wegen des Streiks nach all den Strapazen wäre nicht nur aus sportlicher Sicht schade, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen. Denn dann wären noch einmal Tausende Euro, etwa fürs Hotel, umsonst ausgegeben worden. "Aber wollen wir es mal nicht hoffen", sagt Dominik Buder.
- Reporter vor Ort