Vorfälle in Düsseldorf Tausende bei Pro-Palästina-Demo – Drohungen gegen OB
Tausende Menschen protestieren gegen Israels Vorgehen im Gaza-Streifen. Dabei kommt es zu antisemitischen Parolen und Drohungen gegen den Oberbürgermeister.
Am Samstag hat in Düsseldorf eine pro-palästinensische Demonstration stattgefunden, die sich gegen die israelischen Luftangriffe auf den Gaza-Streifen richtete. Es gab dabei Drohungen gegen den Düsseldorfer Oberbürgermeister.
Laut Polizei nahmen rund 5.500 Menschen an dem Umzug teil, der unter dem Motto "Verurteilung der Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung in Gaza" stand. Es waren vor allem junge Menschen, die gekommen waren, um ihre Solidarität mit den Palästinensern zu zeigen. Einige trugen das Tuch der Palästinenser, andere schwenkten palästinensische Flaggen, wie die "Rheinische Post" berichtet.
Sie skandierten demnach lautstark: "Israel bombardiert, Deutschland finanziert, die Welt denunziert" und "Freiheit für Gaza, stoppt den Krieg in Gaza". Allerdings fielen der Zeitung zufolge auch solche Parolen: "Massenmörder Israel, Kindermörder Israel, Frauenmörder Israel". Auf einem Transparent stand: "Für Frieden, Gerechtigkeit, Menschenwürde in Palästina".
Lautsprecherdurchsage soll deeskalieren
Eine Lautsprecheransage wies der "Rheinischen Post" zufolge darauf hin, dass keine menschenverachtenden Aussagen gegen Juden geäußert werden sollen. Ziel der Demonstration sei es nicht, Konflikte zu schüren, sondern an Menschenrechte zu erinnern.
Die Polizei war mit Hundertschaften vor Ort und hatte auch Verstärkung von einer Spezialeinheit aus Bayern, berichtet die "Bild". Die Polizei versuchte, die Lage unter Kontrolle zu halten und Provokationen zu vermeiden. Es kam jedoch zu mehreren Zwischenfällen und Verstößen.
Wie ein Reporter der "Bild" auf Twitter schreibt, drohte einer der Redner offen dem CDU-Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. Er solle seinen Kurs ändern, sonst kämen die Demonstranten jeden Samstag – ihre Kinder würden bereits 30 Prozent der Schüler in Düsseldorf ausmachen. "Gemeint waren offenbar Kinder muslimischer Eltern", mutmaßte die "Bild".
Es kam außerdem zu einem antisemitischen Vorfall. "Israel begeht Genozid", steht auf einem Schild, das zwei Frauen halten, die von der "Bild" fotografiert wurden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- rp-online.de: "5500 Teilnehmer bei pro-palästinensischer Demo"
- bild.de: "Redner droht Bürgermeister"