Polizei ermittelt verstärkt Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung steigt in NRW an
Immer mehr Fälle von Menschenhandel können in Nordrhein-Westfalen ermittelt werden. Dabei ist insbesondere das Alter der Opfer besorgniserregend.
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr eine deutliche Zunahme von Ermittlungen im Bereich Menschenhandel und Ausbeutung verzeichnet, wie aus dem aktuellen Lagebild "Menschenhandel und Ausbeutung" des Landeskriminalamts NRW hervorgeht. Im Jahr 2021 stieg die Zahl der Ermittlungsverfahren im Vergleich zum Vorjahr um 41,5 Prozent auf insgesamt 150 Verfahren an.
Besonders besorgniserregend ist demnach, dass die Opfer sexueller Ausbeutung im Berichtsjahr deutlich jünger waren als zuvor. Die Anzahl der Verfahren aufgrund sexueller Ausbeutung von Minderjährigen stieg um 150 Prozent – von 22 Verfahren im Vorjahr auf 55 Verfahren im Berichtsjahr. Die Zahl der minderjährigen Opfer hat sich dabei mehr als verdoppelt, von 26 auf 60 im Vergleichszeitraum.
Zehn-Jahres-Hoch bei Menschenhandel
Die Verfolgung von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung erreichte im Berichtsjahr ein Zehn-Jahres-Hoch, mit einem Anstieg von 94 auf 136 Verfahren. Besonders auffällig ist, dass fast doppelt so viele Verfahren 2021 aufgrund von Hinweisen der Opfer selbst eingeleitet wurden, nachdem sie sich an die Polizei gewandt hatten. Dies war in 43 Fällen der Fall, verglichen mit 22 Fällen im Vorjahr.
Die Opfer setzten sich aus 140 Frauen, 17 Männern, drei Opfern unbekannten Geschlechts und einem diversgeschlechtlichen Opfer zusammen. 67 der Opfer hatten die deutsche Staatsbürgerschaft, 23 eine bulgarische, 14 eine rumänisch und elf eine chinesische Herkunft.
Diese besorgniserregenden Entwicklungen im Bereich Menschenhandel und sexueller Ausbeutung erfordern eine verstärkte Zusammenarbeit von Strafverfolgungsbehörden, um Opfern zu helfen und Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Nachrichtenagentur dpa
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