Bund-Länder-Runde in Berlin Reul sagt Treffen zu Clankriminalität ab
In Berlin sollte am Mittwoch eine Bund-Länder-Runde zum Thema Clankriminalität stattfinden. Doch NRW hat seine Teilnahme kurzfristig abgesagt.
Nordrhein-Westfalen hat am Mittwoch kurzfristig die Teilnahme an einer Bund-Länder-Besprechung zum Thema Clankriminalität in Berlin abgesagt. Nach dpa-Informationen entschied NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) persönlich, dass sein Haus bei dem Treffen im Bundesinnenministerium am Nachmittag nicht dabei ist. Zuvor hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in der "Bild"-Zeitung angekündigt, an diesem Mittwoch mit den Ländern eine "Allianz gegen Clans" schmieden zu wollen. Nach Informationen der dpa war das Treffen auf Arbeitsebene angesetzt – also mit hochrangigen Polizisten, ohne Minister.
Das NRW-Ministerium begründete die Absage nach dpa-Informationen gegenüber dem Bund schriftlich damit, dass man davon ausgehe, dass Faeser das Treffen zu einer PR-Aktion machen wolle. Es gehe der SPD-Politikerin offenbar gar nicht um fachlichen Austausch. Faeser hatte der "Bild" im Zusammenhang mit Clans gesagt: "Einzelne Nadelstiche sind wichtig, reichen aber nicht aus." In NRW gehört ein "System der 1.000 Nadelstiche" zur Strategie der Clanbekämpfung. Reul benutzt den Begriff häufig.
- Nachrichtenagentur dpa