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Kritik an geplanter 2G-Regel: Neue Teststrategie gefordert


Dresden
Kritik an geplanter 2G-Regel: Neue Teststrategie gefordert

Von dpa
04.11.2021Lesedauer: 2 Min.
2-G-RegelVergrößern des BildesEine Tafel vor einem Restaurant in Dresden weist Gäste auf die 2-G-Regelhin. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)

Die Corona-Pandemie hat Sachsen fest im Griff und es wird über die weitere Strategie gestritten. Die Staatsregierung will die Maßnahmen verschärfen. Sie plant, von Montag an unter anderem die 2G-Regel für Bereiche wie Gastronomie, Veranstaltungen im Innenbereich oder Großveranstaltungen einzuführen. Das heißt: Dort haben dann nur Geimpfte oder Genesene Zugang. Landräte, das Handwerk und die Tourismusbranche kritisieren den Plan.

Mit der geplanten Einführung der 2G-Regel werde den Bürgern eine Sicherheit vorgespielt, die angesichts der aktuellen Erkenntnisse zur Infektiosität auch von Geimpften nicht gegeben sei, sagte der Präsident des Sächsischen Landkreistages, Frank Vogel (CDU), am Donnerstag nach einer Sitzung der Landräte.

"Wir sehen vielmehr in dem verbindlichen Hochfahren einer umfassenden Teststrategie mit der Wiedereinführung von kostenlosen Tests einen wirksameren Beitrag zur frühzeitigen Erkennung von Infektionen", betonte der Landrat des Erzgebirgskreises. Zudem appellierten die Landräte an Einzelhändler, Gastronomen, Hotelbesitzer und Veranstalter, dass sie ihren Verpflichtungen zur Einhaltung der geltenden Zugangsregelungen nachkommen.

Auch das Handwerk kritisierte den Plan der Staatsregierung. Wenn die Impfkampagne stagniert, brauche es statt der 2G-Regel umgehend eine funktionierende und flächendeckende Teststrategie, sagte Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden. "Das Handwerk braucht Planbarkeit, weshalb wir seitens der Landespolitik eine Kultur des Ermöglichens fordern."

Die 2G-Regelung würde mehr Schaden anrichten als Nutzen stiften, betonte der Präsident der Sächsischen Industrie- und Handelskammern, Kristian Kirpal. "Es steht zu befürchten, dass besonders in der Gastronomie und Veranstaltungsbranche viele Reservierungen storniert werden und Veranstaltungen abgesagt werden müssen. Aus den wirtschaftlichen Schäden wiederum dürften Entschädigungsansprüche entstehen, die der Freistaat dann bedienen müsste."

Der sächsische Tourismusverband befürchtet wegen der geplanten Einführung der 2G-Regel Umsatzeinbrüche im Gastgewerbe. Dadurch würde sich die angespannte Arbeits- und Fachkräftesituation weiter zuspitzen, teilte der Landesverband am Donnerstag mit.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Donnerstag in Sachsen bei 336,4. Damit ist der Freistaat weiter das Bundesland mit der zweithöchsten Wocheninzidenz nach Thüringen (357,4) - und Schlusslicht bei der Impfquote mit 56,9 Prozent bei Zweitimpfungen.

Im landesweiten Corona-Hotspot Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wird bereits das Personal aufgestockt, um die derzeit 1200 offenen Corona-Fälle bearbeiten zu können. Unter anderem wurde ein Spezialisten-Team eingerichtet, um das Infektionsgeschehen in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens sowie der Altenpflege zu erfassen und geeignete Maßnahmen abzustimmen und zu ergreifen. Unterstützt wird das Team von mehr als 100 Verwaltungsmitarbeitern sowie fünf Soldaten der Bundeswehr.

Nach Angaben des Robert Koch-Institutes stieg die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen je 100 000 Einwohner am Donnerstag im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sprunghaft auf 560,6, am Vortag hatte die Wocheninzidenz bei 445 gelegen.

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