Dresden Dynamo ungeschlagen: "Müssen auf dem Boden bleiben"
Die Rekordjagd von Alexander Schmidt kennt kein Ende. Neun Pflichtspiele saß der Trainer von Dynamo Dresden bei seinem neuen Verein saisonübergreifend auf der Bank. Alle neun gingen nicht verloren. "Es zählt nur Dynamo Dresden. Solange ich ungeschlagen bin, ist es auch der Verein", erklärte der 52-Jährige. Seine Erfolgsformel fasste der Dynamo-Trainer nach dem Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals am Freitagabend so zusammen: "Es macht riesig Spaß. Diese Energie zwischen Mannschaft, Trainer und Zuschauern passt gut. Und deswegen sind wir erfolgreich."
Der 2:1-Heimsieg gegen den SC Paderborn war bereits Schmidts siebter Sieg als Trainer des Fußball-Zweitligisten. Er hat den Erfolg zurück nach Dresden gebracht und dem Aufsteiger ein neues, attraktives Gesicht verpasst. Dynamo setzt seine Gegner permanent unter Druck, versucht anschließend selbst über schnelle Aktionen zum gewünschten Erfolg zu gelangen.
Eine Philosophie, die wirkt. "Aber wir müssen auf dem Boden bleiben", versuchte der Fußball-Lehrer die Euphorie dennoch etwas einzufangen. "In der ersten Halbzeit gegen Paderborn waren wir teilweise zu hektisch. Auch gegen Hamburg war die erste Halbzeit nicht so, wie wir sie uns vorgestellt haben."
Es ist diese nüchtern-sachliche Art, die den gebürtigen Augsburger auch während dieser erfolgreichen Zeit nicht abheben lässt. Und während draußen im Rudolf-Harbig-Stadion die Fans am Freitagabend nach dem Abpfiff bereits wieder "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" sangen und sich ein Pokalfinale herbeiwünschten, blieb Dynamos Coach bescheiden. "Die Roten wünsche ich mir nicht unbedingt", antwortet der frühere Trainer von 1860 München auf die Frage, ob ihm denn die "Löwen" oder der große FC Bayern in der zweiten Pokalrunde lieber wären. "Einfach ein Gegner, wo wir gute Chancen haben, weiterzukommen", sagte der 52-Jährige. "Und ein Heimspiel."
Gerade das Heimspiel ist dem 52-Jährigen wichtig. Denn Schmidt weiß, dass seine Mannschaft für ihr lauf- und kraftintensives Spiel die Unterstützung von den Rängen braucht. Dass war auch gegen Paderborn der Fall, als die Dynamo-Fans ihre Mannschaft auch in einer Phase, als es mal nicht so lief, unterstützten. "Das ist eine Stärke von Dresden. Auch wenn es auf dem Platz mal nicht läuft, sind sie hinter dir", erklärte Angreifer Brandon Borello.
12.702 Fans waren es am Freitagabend, die ihre Mannschaft bis zum Abpfiff unterstützen - Corona-Rekord. Bis zu 16.000 waren zugelassen. Nicht viel weniger werden es wohl auch am kommenden Samstag sein. Dann empfängt der sächsische Traditionsclub Hannover 96. Kapitän Tim Knipping kündigte mit Blick auf das Duell bereits an: "Wer die Mannschaft sieht, der weiß, dass sie alles reinhauen wird. Wenn wir jedes Spiel so fighten und so kämpfen, wird es schwer, uns zu schlagen."