Vakzine laufen bald ab So viel Corona-Impfstoff in Sachsen droht die Mülltonne
Die staatlichen Impfangebote in Sachsen endeten bereits vor Monaten. Doch noch immer liege zahlreiche Vakzine in Depots. Sie drohen abzulaufen.
Nach dem Ende der staatlichen Corona-Impfkampagne sind in Sachsen nach Angaben des Gesundheitsministeriums noch rund 9800 Impfstoffdosen eingelagert. Dabei handelt es sich ausschließlich um Impfstoffe der Firma Johnson & Johnson, wie das Ministerium auf Anfrage mitteilte. Deren Haltbarkeit laufe allerdings spätestens Ende April ab. Sollten die Impfstoffe bis dahin nicht genutzt werden, würden sie fachgerecht vernichtet werden, hieß es.
Die letzten staatlichen Corona-Impfstellen in Sachsen hatten bereits Ende vergangenen Jahres ihre Arbeit eingestellt. Dem Gesundheitsministerium zufolge waren bereits im vergangenen Jahr Arztpraxen die Hauptakteure beim Impfen. Menschen, die sich aktuell gegen das Virus impfen lassen wollen, sollten sich demnach an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte wenden.
RKI: Inzidenz in Sachsen im zweistelligen Bereich
Allerdings müssen sich Kassenpatienten in Sachsen bei einer Corona-Impfung aktuell zunächst selbst finanzieren. Die Verhandlungen für eine Neuregelung der Vergütung für Corona-Impfungen seien im Gange, teilte der Verband der Ersatzkassen (VDEK) am Mittwoch mit. Dieser verhandle derzeit mit elf Regionen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), nachdem die Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums vergangene Woche auslief.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden in Sachsen seit Ende Dezember 2020 mehr als 7,6 Millionen Impfungen verabreicht (Stand 5. April). Zudem wurden knapp 66 Prozent der Menschen in Sachsen mindestens einmal geimpft. Am Freitag gab das RKI die Sieben-Tage-Inzidenz für Sachsen mit 12,6 gemeldeten neuen Fällen pro 100.000 Einwohner an.
- Nachrichtenagentur dpa