Crystal Meth im Abwasser Dresden auf Platz 5 in Europa
Seit 2013 wird das Dresdner Abwasser auf Drogenrückstände untersucht, um den Drogenkonsum zu beobachten. Noch nie waren die Werte höher.
Innerhalb eines Jahres hat sich der Crystal-Meth-Konsum in Dresden verdoppelt, wie aus der neusten Abwasseranalyse der EU-Drogenbehörde hervorgeht: Labore und Wissenschaftler – darunter auch die TU Dresden – untersuchen seit 2013 das Abwasser auf Drogenrückstände, um so neue Erkenntnisse über Konsum und Verbreitung zu gewinnen. Von 104 untersuchten europäischen Städten weist Dresden den fünfthöchsten Methamphetamin-Wert auf. Höher ist der Wert nur in drei tschechischen Städten sowie Chemnitz.
Pandemiebedingt war der Wert in allen europäischen Städten niedriger: Mit 120 Milligramm an Drogenrückständen im Abwasser pro 1.000 Einwohner gehörte Dresden 2021 trotzdem zu den europäischen Top 10 mit den höchsten Methamphetamin-Rückständen.
33-mal mehr Crystal Meth als im europäischen Durchschnitt
2022 lag der Wert bei 267 Milligram und ist damit 33-mal höher als im europäischen Durchschnitt. Die meisten Rückstände finden sich samstags im Abwasser, mittwochs am wenigsten: Der Zufluss zur Kläranlage in Dresden-Kaditz wird dafür regelmäßig auf verschiedene Drogen wie auch Kokain oder MDMA getestet, wovon immer weniger Rückstände gefunden werden.
Nach einer Auswertung der Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogenkonsum, scheint sich der Methamphetamin-Konsum – der sich in der Vergangenheit auf die Tschechische Republik und die Slowakei konzentrierte – jetzt auch in Belgien, Zypern, Ostdeutschland, Spanien, der Türkei und mehreren nordeuropäischen Ländern (Dänemark, Finnland, Litauen, Norwegen) verbreitet zu sein.
Von den 60 Städten, die für die Jahre 2021 und 2022 Daten über Methamphetamin-Rückstände im kommunalen Abwasser vorgelegt haben, vermeldeten 39 einen Anstieg.
- emcdda.europa.eu: Wastewater analysis and drugs — a European multi-city study