Eskorte für YouTuber "Drachenlord-Hater" sorgen in Dortmund für Polizeieinsatz
Weil die polarisierende Internetpersönlichkeit "Drachenlord" in Dortmund war, musste die Polizei anrücken. Seine Verfolger belagerten das Haus, in dem er sich befand – und ließen nicht locker.
Gerade erst ist der "Drachenlord" aus seinem in "Hater"-Kreisen (zu dt. Hasser) bekannten Elternhaus ausgezogen, das Gebäude wurde abgerissen. Nun hat die Polizei in Dortmund einen kleinen Ausschnitt der jahrelangen Lebensrealität von Rainer Winkler alias "Drachenlord" miterlebt.
Wie ein Sprecher t-online bestätigte, belagerten rund zwanzig Menschen ein Haus, in dem er sich offenbar aufhielt. Demnach bedrängten und belästigten die sogenannten Hater ihn und erhielten von der Polizei Platzverweise. Dennoch mussten Einsatzkräfte Winkler letztendlich mit Einsatzfahrzeugen aus der Stadt eskortieren, um die Verfolger von ihm abzuhalten. Der Vorfall ereignete sich demnach an einem späten Abend Ende März.
Polizei Dortmund: Einsatzbesprechung zum Thema "Drachenlord"
Die Vorgeschichte von Winkler in seiner Heimat ist der Polizei Dortmund bekannt: Offenbar ausgelöst von seinem Auftritt im Internet pilgerten acht Jahre lang die Hater zu seinem ehemaligen Elternhaus in einem kleinen Dorf in Franken. Teilweise hatte die kleine zuständige Polizeiinspektion täglich mehr als zwei Dutzend Einsätze, weil sich Winkler selbst oder Nachbarn belästigt fühlten.
- "Drachenlords" Hater: Die schlechten Gewinner
Winkler war über die Jahre mehrmals wegen Körperverletzung angezeigt worden, weil er Belagerer vor oder auf seinem Grundstück verletzte. Bei einem Prozess im Oktober nannte die Richterin das Verhalten der Menschen "empörend": "Dass Leute sich daran ergötzen, jemanden psychisch so fertig zu machen und zu provozieren, um ihn in den Knast zu bringen und dass sie sich dann hinterher als Retter der Nation aufspielen". Mehr zu den Prozessen und Hatern lesen Sie hier.
Aufgrund des konkreten Anlasses habe es eine Einsatzbesprechung zum Thema Winkler und seine Hater gegeben, so der Sprecher der Polizei Dortmund gegenüber t-online. "Wir machen uns natürlich Gedanken: Wie können wir dem begegnen? Wie können wir beide Seiten schützen?" Man entwickle daher vorsorglich Konzepte.
- Gespräch mit Polizei Dortmund
- Eigene Recherche