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Neonazi-Angriff in Dortmund: Polizei nimmt offenbar "SS-Siggi" fest


Neonazi-Angriff in Dortmund
Polizei nimmt offenbar "SS-Siggi" fest

Von t-online, tme

Aktualisiert am 10.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Neonazis bei einer Demo in Berlin: Bei dem Mann mit dem Gehstock (Mitte) handelt es sich um Siegfried Borchardt. Er hat auffällige Ähnlichkeiten zu einem Mann, dem die Polizei Körperverletzung vorwirft.Vergrößern des Bildes
Neonazis bei einer Demo in Berlin: Bei dem Mann mit dem Gehstock (Mitte) handelt es sich um Siegfried Borchardt. Er hat auffällige Ähnlichkeiten zu einem Mann, dem die Polizei Körperverletzung vorwirft. (Quelle: epd/Archivbild/imago-images-bilder)

In Dortmund hat die Polizei drei Rechtsextreme nach einer Körperverletzung festgenommen. Auch eine altbekannte Neonazi-Größe soll unter den Verdächtigen sein.

Drei Rechtsextreme aus Dortmund sollen am Samstag einen 25-Jährigen unter anderem mit einem Gehstock ins Gesicht geschlagen haben. Wie die Polizei am Montag mitteilte, soll der Mann am Samstagmittag mit der U-Bahn unterwegs gewesen sein. An der Haltestelle Unionstraße habe er die Bahn verlassen und sei dann auf drei Männer im Alter von 39, 49 und 65 Jahren getroffen.

Auf dem Bahnsteig soll das Trio den 25-Jährigen dann plötzlich angepöbelt haben. Doch dabei blieb es offenbar nicht: Einer der drei Männer soll ihm mit einem Gehstock ins Gesicht geschlagen haben. Danach flüchtete das Trio.

"SS-Siggi" offenbar unter Verdacht

Der 25-Jährige wandte sich an einen Security-Mitarbeiter, der die Polizei rief. Die Beamten konnten die drei Männer kurze Zeit später auf dem Wilhelmplatz in Dortmund-Dorstfeld, der nur rund zwei Kilometer entfernt liegt, vorläufig festnehmen.

Nach Auskunft der Polizei handelt es sich bei dem Trio um drei bekannte Rechtsextreme. Laut übereinstimmenden Medienberichten ist der Schläger mit dem Gehstock der bundesweit bekannte Neonazi Siegfried Borchardt.

Der auch als "SS-Siggi" bekannte Mann ist 65 Jahre alt und mit einem Gehstock unterwegs. Er saß in der Vergangenheit unter anderem 2014 für die Partei "Die Rechte" im Dortmunder Stadtrat. Erst im September 2018 war der Neonazi zu vier Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden, weil er Polizisten beleidigt hatte. Die Polizei wollte auf Anfrage von t-online.de weder bestätigen noch dementieren, dass es sich bei dem jetzt Festgenommenen tatsächlich um Borchardt handelt.

Staatsschutz ermittelt

Da die Tat nach ersten Erkenntnissen politisch motiviert gewesen sein soll, ermittelt jetzt aber der Staatsschutz. Auch die Sonderkommission "Rechts" hat Ermittlungen aufgenommen. Die Freiheitsstrafe für eine gefährliche Körperverletzung liegt per Gesetz zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.


Das Viertel Dorstfeld in Dortmund, beziehungsweise die Emscherstraße, gilt bundesweit bereits seit Jahren als "Nazikiez". Erst vergangene Woche hatte dort die Stadt in Zusammenarbeit mit Graffiti-Künstlern Nazi-Parolen entfernt.

Verwendete Quellen
  • "Ruhrnachrichten"
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