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Borussia Dortmund: Verbaut der BVB Mats Hummels die EM?


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Plötzlich Bankplatz statt Startelf
Verbaut der BVB Mats Hummels die EM?


08.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Mats Hummels beim Spiel gegen Union Berlin. Platzt der EM-Traum des 35-Jährigen? (Quelle: IMAGO/Michael Taeger/imago)

Vom Leistungsträger zum Bankdrücker – beim BVB ist Mats Hummels plötzlich nur noch zweite Wahl. Platzt damit auch der große EM-Traum des Nationalspielers?

Für eine Partie war alles wie immer: Mats Hummels präsentierte sich zweikampfstark und aufmerksam, antizipierte früh die Angriffe des Gegners und überzeugte mit seinem Stellungsspiel klärte konsequent gleich mehrfach in höchster Not. Als Fels in der Brandung war er am Ende einmal mehr mit der beste Mann auf dem Platz.

Auf internationalem Parkett in Eindhoven durfte der 35-Jährige vor zweieinhalb Wochen nach dem kurzfristigen Ausfall von Niklas Süle zeigen, dass er immer noch zu den besten Innenverteidigern Deutschlands zählt und für den BVB eigentlich eine unverzichtbare Größe ist. Umso mehr verwundert es, wie seine Realität in der Bundesliga aussieht: In den letzten sechs Partien stand Hummels nicht mehr in der Startelf. Das könnte auch zum Problem werden mit Blick auf die Europameisterschaft im Sommer, für die der Routinier bei Julian Nagelsmann bislang gesetzt war.

Hummels' eindrucksvolles Comeback

Seinen Platz im Nationaltrikot hat sich Mats Hummels im vergangenen Jahr mit starken Leistungen in der Liga eindrucksvoll zurückerobert. In der Hinrunde war er bei der kaum konstanten Borussia eine der wenigen verlässlichen Größen auf dem Platz und lieferte stabil ab. An der Seite von Nico Schlotterbeck stand der Innenverteidiger in 14 von 16 Partien in der Startelf; Niklas Süle blieb nur die Rolle des Ersatzmannes.

Damit konnte Hummels nahtlos an das Ende der vergangenen Spielzeit anknüpfen. Da hatte er sich im Endspurt der Saison mit seiner Arbeit auf dem Rasen, aber auch seinem vorgelebten Willen und Ehrgeiz unverzichtbar gemacht hat. Der Weltmeister als zweikampfstarker Fixpunkt in Schwarz-Gelb, der mit Erfahrung und Selbstvertrauen die Abwehr organisiert und mit seinen langen Pässen immer wieder Akzente im Offensivspiel setzt. Der mit seiner energischen und kompromisslosen Spielweise immer wieder ein Zeichen an seine Mitspieler setzt: Alles reinwerfen, alles rausholen. Hummels will auch im reiferen Alter den maximalen Erfolg und lebt das vor.

Nagelsmanns Lob für Hummels

Attribute, auf die auch Julian Nagelsmann baut. War Hummels von Vorgänger Hansi Flick trotz herausragender Auftritte im Winter 2022 nicht für die WM in Katar nominiert worden, setzt der neue Bundestrainer wieder konsequent auf Leistung – und zur Stabilisierung der Abwehr auf den 35-Jährigen.

Auf der USA-Reise im Oktober und bei den Länderspielen im November war Mats Hummels dabei. Schlotterbeck war nicht nominiert, Süle schaffte es nicht in die Startelf. "Mats ist einer, der nicht nur sehr gute Leistungen bringt, sondern auch taktisch großes Verständnis hat, der coacht und andere Spieler anleiten und Ideen weitervermitteln kann", lobte Nagelsmann und sagte dem Rückkehrer eine tragende Rolle im Nationalteam zu.

Die sehr gute Leistung aber kann Hummels seit Jahresbeginn nicht mehr nachweisen, weil er beim BVB kaum eingesetzt wird. Mitte März wird der Bundestrainer seinen Kader für die Länderspiele gegen Frankreich und die Niederlande bekannt geben – rund drei Monate vor dem Start der Heim-EM, die auch Hummels so gerne spielen würde. Sich weiter über Einsätze in der Liga empfehlen zu können und im Spielrhythmus zu bleiben, wäre dabei hilfreich für ihn. Ob der Bundestrainer andernfalls einen Abwehrchef für das Turnier nominiert, der in seinem Klub fast ohne Spielpraxis ist, darf zumindest bezweifelt werden.

Terzics Rückendeckung für Hummels

Öffentlich stärkte Edin Terzić seiner Nummer 15 noch Mitte Februar den Rücken: "Mats macht es sehr gut im Training. Wir wissen, dass er mit seiner Qualität, seiner Erfahrung, seiner Ruhe dieser Mannschaft weiterhin sehr, sehr viel geben kann." Spielen indes durfte er trotzdem nicht, mit Ausnahme der Eindhoven-Partie, als Süle ausfiel.

Dass der bisweilen unbequeme, weil meinungsstarke Verteidiger mit den taktischen Vorgaben des Trainers nicht immer einverstanden ist, dass beide ein unterkühltes Verhältnis auszeichnen soll – nicht mehr als Gerüchte. Ebenso wie die Vermutung, der BVB baue bewusst auf ein Duo Süle/Schlotterbeck, das auch in der nächsten Saison noch zur Verfügung steht. Eine Vertragsverlängerung von Hummels ist aktuell noch offen.

Vor der Partie in Bremen an diesem Samstag wollte sich Terzić nicht festlegen, auf welches Duo in der Innenverteidigung er an der Weser setzt und lieferte einmal mehr Plattitüden: "Alle drei sind extrem wichtig für uns." Spätestens in der kommenden Woche wird der Trainer zumindest für ein Spiel an Hummels aber nicht vorbeikommen, wenn die Borussia im Rückspiel gegen Eindhoven den Einzug ins Viertelfinale der Champions League perfekt machen will – Schlotterbeck ist dann gesperrt. Einen Tag später gibt der Bundestrainer sein Aufgebot bekannt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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