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Niklas Süle: Klartext nach Sevilla-Unentschieden: "Sehe ein Problem bei uns"


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BVB enttäuscht beim 1:1 gegen Sevilla
Klartext von Süle: "Sehe ein Problem bei uns"

InterviewVon Dietmar Nolte

Aktualisiert am 12.10.2022Lesedauer: 4 Min.
Niklas Süle (Archivbild): Er hätte sich gegen Sevilla "mehr Durchschlagskraft" gewünscht.Vergrößern des Bildes
Niklas Süle (Archivbild): Er hätte sich gegen Sevilla "mehr Durchschlagskraft" gewünscht. (Quelle: IMAGO/Dennis Ewert/RHR-FOTO)
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Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Sevilla hat Niklas Süle beim BVB ein Problem bei Standards ausgemacht – und kritisiert die Einstellung seiner Mitspieler.

Es war schon nach Mitternacht, als Niklas Süle sich in der Mixed Zone den Journalisten stellte. Zwar nicht so angefressen wie zuvor Mats Hummels im TV-Interview nach dem 1:1 von Borussia Dortmund gegen den FC Sevilla. Aber auch nicht zufrieden mit dem Remis, das den vorzeitigen Einzug des BVB ins Achtelfinale der Champions League verhindert hat.

Niklas Süle, mit dem Spiel und dem Ergebnis dürften Sie nicht zufrieden sein?

Niklas Süle: Es war nicht unser bestes Spiel. Dabei hatte ich in der zweiten Halbzeit gar nicht mehr das Gefühl, dass Sevilla überhaupt noch ein Tor machen wollte. Sie haben sich relativ häufig auf den Boden gelegt, ohne ihnen etwas unterstellen zu wollen. Aber das sind Fakten. Wir hatten uns mehr ausgemalt, wir wollten das Achtelfinale fix machen. Aber trotzdem haben wie nach wie vor eine sehr gute Ausgangslage.

Wie kräftezehrend sind die Englischen Wochen? Der eine oder andere Spieler scheint durch die Dauerbelastung an seine Grenzen zu kommen.

Uns geht nicht der Sprit aus. Aber das Spiel am Samstag gegen die Bayern hat natürlich etwas hinterlassen bei uns. Wir haben da in den letzten 15 Minuten alles reingeworfen, was wir überhaupt haben. Man darf auch nicht vergessen, dass wir davor zwei sehr schwierige Spiele hatten in Köln und gegen Sevilla, das waren auch starke Gegner. Wir müssen sehr gut regenerieren. Wir haben gar nicht mehr die Zeit, um viele Abläufe zu trainieren oder richtige Trainingseinheiten zu haben. Aber so geht es anderen Teams auch, das darf keine Ausrede sein. Und dafür machen wir es auch sehr ordentlich, finde ich.

Was war das Hauptproblem gegen Sevilla?

Wir haben wieder ein scheiß Standard-Gegentor kassiert. Das ist gerade ein bisschen unser Problem, da müssen wir uns mal zusammensetzen. Das hat viel mit Einstellung zu tun – du musst es mehr verteidigen wollen als der Gegner. Da sehe ich ein Problem bei uns. So läufst du wieder einem 0:1 hinterher und weißt gar nicht, wie das zustande kam. Wir haben die Qualität zurückzuschlagen, und das haben wir auch geschafft. Aber in der zweiten Hälfte haben wir uns mehr erhofft.

Was muss grundsätzlich passieren in Sachen Einstellung? Mats Hummels hat bei seiner TV-Kritik das Gleiche gesagt ...

Ich habe nicht das Gleiche gesagt, ich habe es auf die Standards bezogen. Ich finde nicht, dass wir eine schlechte Einstellung haben. Ich sage einfach nur, dass das Thema Standards ein ganz eigenes ist im Fußball. Da müssen wir vielleicht mal ein bisschen mehr investieren, vielleicht auch mal im Training ein bisschen mehr investieren. Vielleicht müssen wir auch mal untereinander reden. Das ist eigentlich das Simpelste, was du verteidigen kannst – wenn du es mehr willst als der Gegner. Einstellungsprobleme generell kann man uns in keiner Weise vorwerfen, weil wir wieder nach einem Rückstand zurückgekommen sind. Am Samstag waren wir die Helden, die nicht aufgegeben haben und das 2:2 gegen die Bayern gemacht haben. Also brauchen wir so gar nicht anzufangen.

Wie sollen die Standards denn verteidigt werden – im Raum oder gegen den Mann?

Es wird gegen den Mann verteidigt und es gibt eine klare Zuteilung. Da müssen wir einfach besser werden.

Das Spiel hat sich überwiegend im Mittelfeld abgespielt, es gab kaum Torraumszenen – warum?

Sevilla hat nicht ohne Grund mit einer Fünferkette gespielt. Da ist es für den Gegner immer schwierig, sich Torchancen herauszuspielen. Wir hätten mehr Durchschlagskraft gebraucht. Auf der anderen Seite haben wir bis auf einen Kopfball und einen Schuss kaum etwas zugelassen. Das Spiel ist ein bisschen dahergeplätschert – schwierig zu sagen, woran es genau gelegen hat. Aber wir haben unglaublich viel Qualität und wir werden auch wieder Spiele haben, in denen wir vorne besser spielen.

Mats Hummels hat nach der Partie fehlende Spielintelligenz kritisiert und ein zu verschnörkeltes Spiel.

Was heißt Spielintelligenz? Ich finde, wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gepresst. Das haben wir in den ersten 25 Minuten als Team ganz schlecht gemacht. Es wurde dann besser und wir hatten Sevilla so weit, dass sie mal den einen oder anderen Fehler begehen in ihrem letzten Drittel. Wir haben dann aber teilweise einfach dumme Fouls gemacht, was wir auch in der Kabine angesprochen haben. Ein Foul unterbindet das Pressing. Dann wird es schwierig, weil Sevilla natürlich Qualität hat mit dem Ball. Das hat man in beiden Spielen gesehen. Da müssen wir uns als Team steigern. Da geht es nicht um zwei, drei Spieler, da geht es im Pressing um alle zehn Spieler.

Am Sonntag steht für den BVB bei Tabellenführer Union Berlin wieder ein ganz wichtiges Spiel auf dem Programm.

Gefühlt ist jedes Spiel in den letzten Wochen ein wichtiges Spiel. Natürlich haben wir mit dem Tabellenersten einen schwierigen Gegner. Aber wir haben uns diese Ausgangslage jetzt erarbeitet und wir wollen den Abstand verkürzen. Danach haben wir Hannover im DFB-Pokal. Dann Stuttgart, die mit einem neuen Trainer auch neuen Schwung bekommen werden. Es sind also eigentlich nur Highlights – aber das ist ja auch das, wofür wir Fußball spielen.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Niklas Süle in der Mixed Zone
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