Nach schweren Angriffen auf Personal Klinikum holt sich Hilfe von der Polizei
Angriffe auf Krankenhauspersonal sorgen für wachsende Sicherheitsbedenken. Das Klinikum in Dortmund kämpft um verstärkte Maßnahmen – doch es fehlt an Geld. "Das ist ein Problem", sagt der Geschäftsführer.
Nach dem brutalen Angriff auf eine 60-jährige Mitarbeiterin – während der Nachtschicht wurde sie im März von zwei Männern angegriffen und fast zu Tode geprügelt – ist das Klinikum Dortmund um mehr Sicherheit bemüht.
Das Problem: die Eingänge zum Klinikum in der Beurhausstraße sind rund um die Tür geöffnet. Doch auch nach dem Angriff gibt es keinen 24-Stunden-Sicherheitsdienst an allen Eingängen. Es fehlt an Geld, wie Michael Kötzing, Geschäftsführer des Klinikums, dem "WDR" mitteilte. "Wir erleben nun mal, dass es immer mehr Übergriffe in vielen Krankenhäusern gibt", so Kötzing. Beleidigungen, Pöbeleien seien erst der Anfang, auch mehrten sich Diebstähle und Trickbetrügereien. "Da gehört Sicherheit leider mit zum Tagesgeschäft, aber das System gibt es leider nicht her – das ist Teil des Problems", so der Geschäftsführer.
Dennoch will das Klinikum zusammen mit der Polizei Dortmund nun Maßnahmen für mehr Sicherheit erarbeiten, berichtet der "WDR". So soll es etwa mehr Überwachungskameras geben sowie mehr Präventionskurse für Mitarbeitende. Gleichzeitig seien demnach bauliche Maßnahmen und Bodycams für Mitarbeitende eine Idee des Klinikums.
Sicherheitsdeinst nach Angriff in Essener Klinik
Auch in Essen kennt man die Probleme: Hier wurden im September gleich mehrere Mitarbeitende des Elisabeth-Krankenhauses Opfer eines brutalen Angriffs. Nachdem ein Mann einer mutmaßlichen Clan-Familie während der Behandlung verstorben war, traten mehrere angehörige Männer auf Mitarbeitende des Krankenhauses ein. Eine 23-Jährige wurde bei den Angriffen so schwer verletzt, dass sie stationär aufgenommen werden musste.
Das Opfer in Dortmund hat dem "WDR" zufolge mittlerweile gekündigt und befindet sich in therapeutischer Behandlung. In Essen konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund des Schocks wochenlang nicht wieder in den Dienst. "Diese Aggression und Gewalt, die unseren Kolleginnen und Kollegen, die Leben retten wollten, entgegenschlug, macht uns fassungslos", hatte eine Krankenschwester kurz nach dem Angriff "Bild" mitgeteilt.
Nach dem brutalen Angriff in Essen setzt die Geschäftsführung mittlerweile rund um die Uhr einen Sicherheitsdienst ein. Die Security-Leute kontrollieren die Besucher am Eingang und patrouillieren über das Gelände. Die Maßnahmen sollen laut "Bild" rund 2.000 Euro pro Tag kosten.